Beim Blick in den Garten stellt sich jedes Jahr um diese Zeit die gleiche bange Frage: Hat der Winter schon mit dem Aufhören angefangen, oder ist gar der Frühling mit dem ersten Anfangen wieder fertig? Auf der einen Seite liegt noch Schnee, auf der anderen Seite scheint die Sonne bereits kräftig und an der Südseite des Flieders, wo die Erde langsam auftaut, steht eine einzelne Gruppe lila Krokus in voller Blüte.
Bin ich zu früh, wenn ich jetzt schon Tomaten vorziehe? Werden die Kürbisse nicht längst aus dem Topf herausgewachsen sein, wenn die letzte Frostgefahr gebannt ist und die richtige Zeit gekommen ist, sie ins Freie zu setzen?
Jedes Jahr hat ein anderes Timing. Manchmal ist im Februar schon Frühling, und im nächsten Jahr will der Winter ewig nicht loslassen. Die Honigbienen sollten damit eigentlich den meisten Stress haben, aber sie erledigen einfach nur ungerührt ihren Job. Kaum ist die Temperatur über dem kritischen Niveau, weiden sie in der Frühlingssonne die ersten Krokusblüten ab. Sitzen die Bienen vorher auch im Stock und diskutieren, ob es schon Zeit ist oder noch viel zu kalt?



Vermutlich nicht. Mittlerweile sind die ersten Kürbis- und Zucchinisamen am Fensterbrett aufgegangen, der Salat keimt, und mit der Arbeit vergeht die Lust, darüber nachzudenken, wann der richtige Zeitpunkt ist. Einfach tun und in die Gänge kommen. Verschiedene Tranchen gestaffelt setzen. Wenn es für die ersten Pflanzen zu früh ist, kann ich die zweite Garnitur nachsetzen. Wahrscheinlich machen es die Bienen genauso. Die Gruppe, die zu früh fliegt und dem Schlechtwetter zum Opfer fällt, sehen wir nicht. An den Frühblühern beobachten wir nur die Erfolgreichen, die den perfekten Moment erwischt haben. Für sie scheint die Sonne richtig, um sie schön ins Bild zu setzen.
Wunderbare Bilder und den Text habe ich auch sehr gern gelesen
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Danke, das freut mich. Um diese Jahreszeit hält man sich gern mit der Kamera an jedem Sonnenstrahl fest, der auf eine Blüte fällt. 😉
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Nicht nachdenken oder gar grübeln.
Einfach nach Gefühl, stets mit den Blick in die Natur.
Sie zeigt uns am Besten wie weit wir gehen dürfen/können.
Liebe Grüße zu dir Richard.
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Genau. Und wenn mal was abfriert oder nichts wird, dann bekommen wir eine neue Chance und probieren es noch mal oder fangen was anderes an.
Liebe Grüße
Richard
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Und ich frage mich alle Jahre wieder: Wann ist die Zeit zwischen Winterruhe der Igel und Insekten und der Brutzeit? Die offizielle Schonzeit, in der man keine Hecken schneiden darf beginnt hier am 1. März und endet am 30.September. So. Und dann heißt es aber auch schon wieder: Jetzt nix anfassen, hier ruhen Igel und Insekten. Und den Rest der Zeit ist Schietwetter Jedes Mal verpasse ich das knappe Zeitfenster für den Rückschnitt. Dieses Jahr Ende Februar noch eisig und jetzt darf ich nicht mehr.
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Ja, perfekt geht nicht, und wie man es macht, macht man sowieso irgendwas falsch. Zum Heckenschneiden bin ich sowieso zu faul. Ich nehme alle paar Jahre im Winter oben ein bis zwei Meter mit der großen Astschere weg. Da stört es am wenigsten.
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Ich habe hier so Sachen geerbt, die hätte ich am liebsten ganz raus. Kirschlorbeer: Invasive Art, giftig, wächst in die Breite, Thuja dito. Eine seit dreißig Jahren nicht geschnittene Thuja-Hecke kannste Dir nicht vorstellen.
Und dann wächst hier noch was, das ich anfänglich für Buchs gehalten habe quer. Und von Außen rankt alles zu mit Brombeere. An der schnippel ich ganzjährig rum, weil sie so lange Triebe rüberschiebt.
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Leider weiß ich ganz genau, wie eine Thujenhecke nach 30 Jahren ausschaut: Vier Meter breit und davon einen durch den Zaun bis zur Straße. Ich habe unsere dann mit der Säge geschnitten. Wächst nie wieder grün nach. Aber wir haben andere Sträucher dazwischen gesetzt und der Wilde Wein macht auch alles schön bunt.
Thuja hat einen schlechten Ruf, aber die Vögel sitzen gern drin, wenn es nicht zu dicht ist, und das Eichhörnchen hat auch seine Wege durch die Hecke.
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Schönschnitt ist immer erlaubt, nur der Formschnitt halt nicht.
Aber das Problem haben wir auch oft. Entweder liegt es am Wetter im Winter oder die fehlende Zeit.
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Der Krokus ist wohl eine der wichtigsten Nahrungsquellen, für die frisch geschlüpften Hummelkönigen. Schon im März kann man sie häufig im Niederigflug beobachten, wie sie auf der Suche nach einer passenden Behausung zur Gründung eines neuen Volk sind. Leider verhungern viele Königinnen bevor sie überhaupt eine Zuhause gefunden haben. Neben dem Krokus der auch in meinem Garten blüt, stelle ich als Futterquelle für die Insekten flache Teller mit Zuckerwasser auf.
Wieder ein schöner Beitrag, mit tollen Bildern von dir lieber Richard.
Gruß Werner
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Danke für das Lob und deine Hinweise. Die Hummeln zeigen sich bei uns noch nicht, weil der Boden großteils noch gefroren ist. Aber es wird langsam.
Liebe Grüße
Richard
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Es ist eine wichtige Hilfe mit dem Zuckerwasser , oft meint man sie besuchen diese Stellen nicht . Es ist aber anders als man glaubt , ich gebe diesen Hinweis immer gerne weiter und rate zur Nacharmung.
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Ja, das glaube ich gern. Man kann ja auch Honigbienen und Schmetterlinge damit füttern. Gut sind aber auch frühblühende Sträucher wie Kornellkirsche und Schlehdorn.
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Richard ich habe unseren Garten so angelegt, dass ich möglichst für jede Zeit etwas am Blüten habe . Das geht über Obstgehölze,Stauden und Kräuter.
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Ich bin mir garnicht sicher, wie viele einer kurzfristigen Wetterverschlechterung zum Opfer fallen. UNSERE Insekten sind intelligent, die wissen schon, was zu tun ist 🙂
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Zumindest kommen sie sehr gut zurecht, also werden die meisten auch ein gutes Sensorium für die Witterung haben. Da hast du sicher Recht.
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Die Natur ist immer ein guter Ratgeber. Alle machen, was sie machen müssen. Scheint die Sonne, geht es raus, scheint sie nicht, bleiben sie drinnen. Oder so ähnlich. Man kann eigentlich immer nur im Hier und Jetzt leben, aber der Mensch hat sich auf so viele Unwägbarkeiten eingeschossen, auf das Morgen oder das Vorgestern, daß man sich damit in den Wahnsinn treiben kann 😉 Die Fotos sind wunderbar, besonders die Bienen in den leuchtenden Krokussen. Ich wünsche viel Glück für die neue Saison!
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Danke! Ja, die Natur richtet viel. Ein gut eingespieltes Gefüge mit uns als Unwägbarkeit.
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Allerdings 😉
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Da ist ja schon richtig was los in den Krokussen! Mittlerweile blühen hier schon recht viele Sträucher, da können die Bienen ihre Ausflüge ausdehnen.
Ist schon spannend, wenn sich die Jahreszeiten mit so unterschiedlichen Wetterzeichen zeigen. Eis ist ein schönes Fotoobjekt, wie deine Bilder zeigen.
Liebe Grüße,
Syntaxia und Felix
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Danke. Letzte Woche war der Teich noch zugefroren, jetzt ist das Eis weg, und ich hatte nicht das Gefühl, dass das Wetter in den letzten Tagen gut war. Trotzdem wird es ganz unscheinbar in kleinen Schritten wärmer und das Frühjahr geht voran.
Liebe Grüße
Richard
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