Die Amselmutter füttert nicht nur deutlich mehr als ihr Gemahl, sie kümmert sich auch um die Abfuhr der Kotpakete. Was oben rein gestopft wird, kommt Großteils auch unten wieder raus, und während der ganzen Brut bleibt das Nest beeindruckend sauber.
Der Amselvater hat aber nicht nur gesanglich was drauf, wie ich neulich feststellen konnte. Ich lag am Nachmittag in der Sonne und widmete mich der Meditation, als mich Alarmrufe aus dem Mittagsschlaf schreckten. Interessanterweise waren es die Spatzen, die lautstark protestierten. Das Amselmännchen flog immer wieder zum Nest und drehte kurz darunter wieder ab. Den Sinn verstand ich zuerst nicht, ich hatte aber auch keine direkte Sicht. Erst nach ein paar Schritten erkannte ich den Schwanz der Nachbarkatze, die in der Holzkonstruktion saß und sich zum Nest aufrichtete.
Während ich den Eindringling lautstark verscheuchte, blieb der Amselvater im Strauch gegenüber sitzen und beobachtete das Geschehen. Er flog weder weg, noch ließ er sich durch mich abschrecken, anschließend die Jungen zu versorgen. So kam ich zum ersten Mal zu Fotos des Männchens am Nest.
Um eine Brut groß zu ziehen, braucht es halt nicht nur fleißige Mütter, sondern auch singende Helden, die im richtigen Moment den Kampfpiloten herauskehren. Und selbstverständlich hing anschließend eine Gitterabdeckung unter dem Pfeiler. Die herumstreunenden Katzen schleppen zur Zeit immer wieder erbeutete Jungvögel durch die Gegend, aber diese vier Amseln wurden zumindest flügge. Mittlerweile ist das Nest leer, und zumindest ein Junges habe ich schon in der Thujenhecke entdeckt. Es wird übrigens vom Männchen gefüttert. Das Weibchen hat mittlerweile bei den Nachbarn ein neues Nest gebaut.
Du bist ein aufmerksamer Gastgeber. 😉
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Ja, ich wüsste auch nicht, was die Amseln ohne mich machen würden. 😉
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Du unterstützt sie, dafür erhälst du wunderbare Bilder. Ein fairer Tausch, würde ich sagen.
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Das stimmt. Ich hoffe, die Amseln sind mit mir so zufrieden wie ich mit den Bildern.
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Das wirst du dann vermutlich im nächsten Jahr sehen.
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Das schaue ich mir noch in Ruhe an.
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Unglaublich, was da los ist! Wer war schon so nahe dabei?!
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Danke. Mich überrascht auch immer, was in der Natur so alles los ist.
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😊
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Ein schöner Bericht. Solche Erlebnisse bereichern doch ungemein den Tag.
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Danke. Ja, am Ende ist für mindestens ein Junges alles gut gegangen. Das fliegt schon relativ hoch in den Bäumen herum.
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In unserem Garten und rund ums Haus nisteten bis zum vorigen Jahr jährlich sehr viele Amseln. Sie wurden sogar lästig, weil sie die Blumentöpfe durchwühlten und Erde durch die Gegend schleuderten. Die Gartenbeete musste ich nach dem Säen mit Vlies zudecken, sonst wäre die Saat zerstört worden. Heuer sehe ich nur ein Amselpaar bei der Futtersuche. Der Grund? Elstern nisten in einem Baum am Rand unseres Grundstückes. Zweimal sah ich, wie die Elstern ein Amselnest mit viel Radau plünderten.
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Ja, die Amsel lebt in vielfacher Hinsicht gefährlich. Vor ein paar Tagen flog das Männchen mit dem Sperber um die Wette durch den Garten. Und geschimpft hat es gleichzeitig. Aber solange ein paar durchkommen, bin ich es zufrieden. Mehr als ein Pärchen haben wir übrigens nie. Bei uns ist es gefährlicher, kommt mir vor.
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Mein Held singt dieses Jahr so gut wie gar nicht. Wahrscheinlich gibt es keine Konkurrenz. Vor zwei Jahren haben sich noch drei Hähne gegenseitig angebrüllt.
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Nein! Du meinst, der trillert dir beim Nachmittagsschlaf nicht ständig aus zwei Meter Entfernung ins Ohr? Das wäre mir zu ruhig zum Schlafen. 😉 Komisch jedenfalls. Ich kenne die nur laut.
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