Junge Amseln wachsen schnell. Zwischen dem linken und dem rechten Bild liegen nur neun Tage. So lange braucht es, um aus nacktem rosa Etwas, das kaum den Boden des Nests bedeckt, vier stattliche Amselküken werden zu lassen. Ich schreibe jetzt aber nicht, dass dieses Wachstumstempo unglaublich ist, denn die Amselmutter stopft im Minutentakt dicke, fette Würmer in den Schlund der Jungen. Das Futter, das sie bringt, ist immer ganz frisch, und darunter versteht sie Nahrung, die sich noch bewegt. Was sie anschleppt, tanzt ihr im wahrsten Sinne vor dem Schnabel herum.
Einen Amselvater gibt es übrigens auch. Der singt den Jungen den ganzen Tag fleißig etwas vor. Die Amsel lebt schließlich nicht vom Wurm allein. Es braucht auch ein bisschen Kultur.
Dass er manchmal Würmer bringt, ist kein Widerspruch. Er kann auch mit vollem Schnabel singen. Syrinx sei Dank. Und notfalls verteidigt er seine Jungen auch gegen Nachbars Katze, denn das Wachstumstempo der jungen Amseln hat seinen Grund: Je länger sie im Nest verweilen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, von Fressfeinden entdeckt zu werden. Aber dazu später mehr.
Schöne Bilder sind dir gelungen, vor allem die Vollbeladenen Eltern.
Erinnert mich an das Rotkehlchen Nest, welches ich „begleitete“.
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Danke. Ja, manchmal sind die Vögel so voll beladen, dass man als Zuseher froh ist, wenn sie alles bis zum Nest bringen.
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Deine Umgebung scheint „reich gedeckt zu sein“, mit Leckereien.
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Das kann ich bestätigen. Und Würmer haben wir immer noch genug, so viele Amseln können unsere zwei gar nicht füttern.
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Großartige Aufnahmen und Beobachtungen!
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Danke. Amseln sind aber auch wirklich sehr unterhaltsam.
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Aber wer hat sie je so genau bei ihrer Arbeit beobachten können? Unglaublich, was da zutage kommt.
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Sie arbeiten aber auch ständig. Kaum ist das eine Nest leer und die Jungen ausgeflogen, schon wird das nächste angelegt. Diesmal bei den Nachbarn, aber rundum haben halt alle was von diesem Amselpärchen.
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Das sind ja alles neue, mir unbekannte Zusammenhänge. Ich habe mich bisher immer nur über den wunderschönen Amselgesang in dieser Zeit gefreut.
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Fantastische Beobachtungen! Es ist schön, das aus der Nähe zu verfolgen 🙂 Bei mir ist momentan ein Kohlmeisenpaar fleissig am Füttern. Mit etwas Glück bin ich dabei, wenn die Jungen demnächst ihr Nest verlassen.
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Oh, ja, das macht schon Spaß, wenn man sie erfolgreich durchbekommt. Ich halte deinen Kohlmeisen die Daumen. Frühaufsteher sind beim Beobachten bevorzugt. Meistens sieht man sie um sechs, sieben aufgeregt am Einflugloch, und dann kann man erraten, dass es gleich so weit ist. Unsere habe ich damals verpasst. Um acht waren sie noch drin, um zehn schon im Holunder.
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