Bei den Amseln hat im Moment die Frühlingsstimmung das Kommando übernommen. Das Amselweibchen hat jetzt einen Lieblingsplatz am Teichrand. Dort wird nicht nur regelmäßig gebadet, sondern auch das Baumaterial geholt. Offensichtlich ist nasses Moos mit Schlamm ideal für den Nestbau.
Der Ausdruck auf den Fotos täuscht übrigens. Allzu argwöhnisch behält die Amsel mich nicht im Auge. Zwischen uns waren gut neun Meter und sehr viel kaltes Wasser. Anschließend flog der frech schimpfende Vogel ganz knapp an meinem Kopf vorbei und hinüber zu den Nachbarn. Als wollte sie mir zeigen, dass sie nicht nur das Baumaterial sondern auch den Nistplatz mit bedacht gewählt hat. In Nachbars Hecke sind ihre zukünftigen Nachkommen vor dem neugierigen Fotografen sicher, und unser Garten bleibt der Baumarkt. Eine kluge Wahl, kann ich da nur sagen.
Da kann man ja direkt froh sein, dass ihr von der batzigen Last nichts ausgekommen ist, als sie so über dich und deine Kamera hinweggeflogen ist!
Ich glaube ja, die erkennen die Menschen, die zum Inventar gehören, ganz genau, das merke ich auch an den Blaumeisen, die neuerdings munter ihren Nistkasten besuchen, obwohl ich in der Nähe bin, oder der Hund unter den Zweigen des Baumes darunter im Gras liegt und döst.
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Ich bin jedem Vogel über mir dankbar, wenn ihm gerade nichts auskommt. Die haben Schlimmeres zu bieten als Schlamm mit Moos.
Diese Amsel war kurz vorher noch eineinhalb Meter neben mir im Strauch und hat mich genau beobachtet. Ich glaube auch, dass die recht gut wissen, wie sie uns einschätzen sollen. Besser als umgekehrt.
Ich hab letztes Jahr Fotos von den Gartenrotschwänzen gemacht und mir gedacht, die posen nur für mich. Bis ich drauf gekommen bin, dass ich neben ihrem Nistplatz stehe und sie ungeduldig warten, dass der Weg frei wird. Ich denke, die wissen unser Verhalten oft besser zu deuten als wir ihres.
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Die menschliche Langsamkeit müsste für sie gut einschätzbar sein, und wenn man nicht gerade Nester zerstört, wobei sie einen beobachten, hat man wahrscheinlich gute Chancen darauf, als harmlos zu gelten. Vor allem, wenn man schon im Winter der Futterbringer war.
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Ganz schön frech, diese Amsel. Bei uns im Garten leben sie auch , es sind viele. Dieses Beobachten und Schimpfen kenne ich gut. Sobald ich Komposterde schaufle und auf die Beete bring, sind sie da. kürzlich holte ich wieder Erde vom Komposthaufen und brachte sie weg zu den Blumentöpfen. Gleich sah ich, das sie auf den Beeten Nachschau hielten. Liebe Grüße und danke für den erfreulichen Blog.
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Danke für dein Feedback. Ja, das Hantieren in der Blumenbeeterde wird immer argwöhnisch beobachtet. Und dann müssen sie Nachschau halten, ob ich was Leckeres ausgegraben habe. Ich habe schon probiert, das zu provozieren, um an Fotos zu kommen, aber so leicht überlisten lassen sie sich dann doch nicht.
Amseln sind ein bisschen die Clowns im Garten. Ich glaube, das hängt auf geheimnisvolle Weise mit dem vergorenen Obst zusammen, das sie sich im Herbst reinziehen.
Liebe Grüße, Richard
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Die wissen eben auch, was gut ist 🙂
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Das Amselweibchen ist sehr grindig.
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Genial finde ich immer wieder die Titel deiner Beiträge 🙂
…
In Nachbars Thuja-Hecke brütet ebenfalls ein Drosselpärchen. Das ist an sich nichts Außergewöhnliches, allerdings führt direkt unterhalb der Baustelle der „Trampelpfad“ von Nachbars Katzen auf unser Grundstück entlang. Unten die Katz, oben die Drossel… wie lange das wohl gut gegeht. Ich frage mich, ob die Drosseln einfach keine Angst haben oder was sie dazu bewogen hat, an einer 30 m langen Hecke ausgerechnet den riskantesten Platz zu wählen.
Liebe Grüße
Gila
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Danke. Die Titel sind quasi Negative Search Engine Optimization, weil mit denen kann Google nichts anfangen. Hätte ich drüber geschrieben „Amsel sucht Nistmaterial“ hätte der Beitrag mehr Zugriffe, aber man kann halt nicht alles haben.
Weder wir noch die Nachbarn haben eine Katze. Streunerkatzen gibt es aber leider auch bei uns viele. Bei den Nachbarn ist öfters ein Hund zu Gast, vielleicht hat das den Ausschlag gegeben.
Früher gab es auch bei uns einen Kater. Der hat immer gewartet, bis die Jungen ausfliegen, dann hat er sich eines von der Brut geholt. Das war quasi sein Obolus. Das Nest geplündert hat er nicht. Vielleicht legen eure Drosseln das Nest absichtlich dorthin, weil die Katzen auf dem Trampelpfad andere Fressfeinde vertreiben. Die Zusammenhänge sind vielfältig, man weiß das nie, aber mit etwas Glück wirst du sehen, was aus der Drosselbrut wird.
Liebe Grüße, Richard
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Herrlich 🙂 Dann bist du wohl der Baumarktsleiter, hihi. Deine schöne Bildergeschichte zeigt, wie wichtig Wasserstellen im Garten sind. Seit den Dürresommern haben sich die Amseln hier dünne gemacht (oh, ich höre gerade eine :-). Wahrscheinlich sind sie in die gut bewässerten Gärten abgewandert. Früher kamen sie her und haben sich die Erde aus meinen gegossenen Töpfen geholt. Ich hab ihnen dann Moos besorgt, es mit Wasser und Erde gemischt und in einer Schale angeboten. Frau Amsel hat dann ein tierisches Schlammbad drauß gemacht, aber meine Töpfe in Ruhe gelassen. Deine Geschichte erinnert mich daran. So toll, deine Fotos und was sie alles davonträgt 🙂 Wirkt ein bißchen wie ein Hamsterkauf 😉
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Toll. Du hast ihnen das Moos und den Schlamm gleich vorgemischt. Bei mir müssen sie sich das Zeug noch selber zusammen suchen.
Meine Oma hatte jedes Jahr Blumen auf dem Balkon, und jedes Jahr sind die Amseln gekommen und haben in der Erde herumgestochert, um nach Fressbarem zu suchen. Der Balkon war dann immer ziemlich verdreckt. Ich habe damals als Kind geschimpft: „Wer macht denn sowas!“ Und die Oma hat dann versucht, mir zu verheimlichen, dass es die Amseln waren. Sie mochte diese witzigen Vögel einfach viel zu sehr. 😉
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Deine Oma war ja süß! Niedlich. – Ich wollte mir die Schlammbäder in den Töpfen ersparen. Vielleicht habe ich es etwas übertrieben 😉
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Sehr schön eingefangen. Bald gibt es viele kleine Amseln 🙂
Bleib gesund
LG Bernhard
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Danke. Ich werde die Augen offen halten. Manchmal kriege ich die Jungen auch zu Gesicht.
Dir auch alles Gute in dieser nicht einfachen Zeit.
Liebe Grüße
Richard
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