Manche Libellen realistisch zu fotografieren, ist relativ schwierig. Vor allem die großen Arten sitzen kaum und schwirren fast ständig hin und her. Sie jagen im Flug und die Männchen verteidigen ihr Revier. Eine Königslibelle oder eine Mosaikjungfer im Flug zu fotografieren, ist aber etwas, was meine Fähigkeiten überschreitet. Neulich bin ich daran wieder gescheitert. Erfolglos habe ich versucht, der weiblichen Königslibelle mit dem Objektiv zu folgen, und habe dabei nicht einmal erkannt, dass es sich in Wirklichkeit um ein Männchen der blaugrünen Mosaikjungfer handelt.
Plötzlich war das charakteristische „Zing“ zu hören, wenn Libellenflügel gegeneinander schlagen, das Männchen hatte ein vorbeihuschendes Weibchen eingefangen und beide glitten im Paarungsrad durch die Luft. Keine Ahnung, warum das „Paarungsrad“ heißt, mit einem Rad hat die Form wenig zu tun, es ist mehr ein Dreieck. Das Männchen fliegt oben, das Weibchen abgeknickt darunter.
Gesehen habe ich das bei den Plattbäuchen schon oft, genau beobachten konnte ich es nie. Die Plattbauchpaarung dauert nur zwei, drei Minuten und spielt sich ausschließlich in der Luft ab. Die Mosaikjungfern haben mir hingegen eine Freude gemacht und sich im Zwetschkenbaum niedergelassen. Wenn man zu nahe ran geht, fliegen sie im Paarungsrad davon. In der Kolkwitzie konnte ich sie dann besser fotografieren.
Das Ablaichen selbst erledig das Weibchen allein. Hier stimmt also die Bezeichnung „Jungfer“. Wer nur den Ablaichvorgang beobachtet, sieht ein einzelnes Weibchen, das die Eier sorgfältig mit dem Hinterleib in Moospolstern verteilt. Der Vorgang dauert bis in die Abendstunden, die Eier werden gründlich verteilt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Libellenarten laicht die blaugrüne Mosaikjungfer nicht direkt ins Wasser, die geschlüpften Larven müssen sich erst selbst den Weg dorthin suchen.
Fantastisch geworden!!
LikeLike
Danke!
LikeLike