Die Dämmerung ist rund um die Sommersonnenwende eine ereignisreiche Zeit. Mit Einbrechen der Nacht beginnt am Teich ein beeindruckendes Leuchten. Unzählige grünliche Punkte flammen auf und senden ihre Singale. Wenn man genau hinsieht, kann man zwei Gruppen von Leuchtpunkten erkennen: Die einen gleiten langsam durch die Luft, die anderen verharren regungslos in Sträuchern und am Boden.
Bei den Gühwürmchen sind die Weibchen flugunfähig. Sie behalten auch als adulte Tiere ihre Larvenform und locken mit ihren Leuchtorganen die Männchen herbei. Dass auch die Männchen Leuchtsignale aussenden, ist eigentlich eine Verschwendung der Natur. Um die Geschlechterpaare zusammen zu bringen, würde es auch reichen, wenn nur die Weibchen leuchten, wie das bei anderen Leuchtkäfern der Fall ist. Dass wir im Frühsommer die bekannten Leuchtpunkte durch die Abendluft schwirren sehen, ist ein Zeichen dafür, dass die Kommunikation mittels Lichtsignalen komplizierter abläuft, bevor Männchen und Weibchen zusammen finden.
Wir nennen diese wunderlichen Tiere Glühwürmchen. Ein anderer, älterer Begriff ist Johanniskäfer, weil ihr Leuchten rund um den Johannistag am 24. Juni gehäuft auftritt. Tatsächlich sind es auch Käfer und keine Würmer, obwohl die larvenförmigen Weibchen kaum wie Käfer aussehen. Die erwachsenen Tiere nehmen keine Nahrung zu sich. Sie werden auch nicht besonders alt und sterben wenige Tage nach der Paarung.
Für den Gärtner ist der Anblick dieser Tiere trotzdem ein Grund zur Freude, denn ihre Larven leben bis zu drei Jahre lang und ernähren sich hauptsächlich von Schnecken. Der kleine Leuchtkäfer bevorzugt feuchte Lebenräume, ein Teich mit dichten Sträuchern in der Nähe ist daher ideal.