Die ersten Libellen

Frühe Adonislibelle

Die Frühe Adonislibelle macht ihrem Namen alle Ehre, sie ist immer schon einen Ticken vor dem ersten Plattbauch und den Azurjungfern unterwegs und markiert den Beginn der Libellensaison. Das linke Bild stammt vom ersten Mai, das rechte Bild vom 16. Juni letzten Jahres. Man kann sehr schön erkennen, dass sich die frisch geschlüpfte Libelle noch kräftiger färben wird, bevor sie im Juni zum Ablaichen an den Teich zurückkehrt.

Adonislibelle heißt sie übrigens nicht nur, weil sie schön ist. Als Aphrodite den Tod des Adonis beweinte, haben ihre Tränen kleine Röschen wachsen lassen, und das Blut des Adonis hat diese rot gefärbt. Analog zu den Adonisröschen tragen die Adonislibellen wegen ihrer rot-schwarzen Färbung den Namen des griechischen Schönlings.

Es gab Zeiten, da hat man Pflanzen und Tiere noch nach der griechischen Mythologie benannt. Das System war aber zu aufwändig und hat sich nicht gehalten, die Späte Adonislibelle heißt ganz profan auch Scharlachlibelle. Dass beide Namen auf die rote Farbe anspielen, ist übrigens kein Zufall. Sie erlaubt eine eindeutige Bestimmung, denn unter den Kleinlibellen gibt es bei uns nur diese zwei Arten in Rot. Die Späte Adonislibelle hat auch noch rote Beine, während sie bei der Frühen Adonislibelle schwarz sind. Man kann es auf den Fotos sehr schön sehen. Ich wünschte, Libellen zu bestimmen wäre immer so einfach.