Ende April, Anfang Mai taucht für kurze Zeit immer eines meiner Lieblingstiere im Garten auf: das leuchtend rote Lilienhähnchen. Dieser schmucke kleine Käfer zeichnet sich durch einen unstillbaren Appetit nach Lilienblättern aus. Zuerst sind es nur einzelne ovale Löcher, später verschwinden ganze Blätter und die so malträtierte Pflanze gelangt nie zur Blüte.
Noch gefräßiger sind die Larven des Lilienkäfers. Die schützen sich außerdem gegen Fressfeinde, indem sie sich ihren eigenen Kot auf den Rücken pappen. So ein Singvogel verfüttert seinen Jungen ja auch nicht jeden unappetitlichen Scheiß, nur weil er gerade reichlich im Angebot ist.
Endgültig sympathisch macht das Lilienhähnchen aber seine unüberwindbare Abneigung gegen Kaffee. Seit Jahren steht bei uns neben der Siebträgermaschine im Frühling ein Plastikgefäß. In diesem sammeln wir die Kaffeereste, um sie anschließend rund um die Lilien zu verteilen. Die kleinen roten Käfer verziehen sich kurz darauf, und unsere Lilien blühen Jahr für Jahr in voller Pracht.
Wenn doch nur alle Schädlinge so einfach zu vertreiben wären! Mit ein bisschen Abwarten und Kaffeetrinken bringt man das Lilienhähnchen dazu, sich zu den Nachbarn zu verziehen. Es ist eine einzige Win-Win-Situation, denn da Kaffeepulver ein guter Dünger ist, haben alle Beteiligten etwas davon: Ich komme am Nachmittag zu meinem Espresso, die Lilien sind immer gut gedüngt, und dem schmucken roten Käfer bleibt meine Sympathie gewiss, solange er keine Resistenz gegen Kaffee entwickelt. Und, Hand aufs Herz, ich bin ganz sicher, das Lilienhähnchen wird sich hüten, diesbezüglich Ambitionen zu entwickeln, denn es wünscht sich bestimmt nichts sehnlicher als die Erhaltung meines Wohlwollens – dieses kleine Gfrastsackl.
Wahrscheinlich leben wir sogar in einer idealen Welt, in der gegen jeden Schädling ein Kaffeestrauch gewachsen ist. Dumm nur, dass wir als einzig unvollkommener Teilnehmer in diesem Spiel nicht alle Hausmittel kennen und deshalb mit so vielen Schwierigkeiten leben müssen. Umso schöner, dass es wenigstens das Lilienhähnchen gibt, um uns zu zeigen, wie einfach die Lösungen sind, wenn man die richtigen Mittel kennt.
Danke für den Tipp mit dem Kaffee. Aber die Lilienhähnchen gefallen mir einfach zu sehr, um sie an die Nachbarn „abzugeben“ 😉
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Recht so. Das mit den Blumen wird überschätzt. 😉
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Darauf einen Kaffee. 😉
Guten Morgen Richard.
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Ja, der Espresso ist morgens notwendig, um in die Vertikale zu kommen.
Liebe Grüße, Richard
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Der Tip ist Gold wer. Dieses Jahr habe ich eine Menge Lilienhähnchen täglich abgesammelt und tue es immer noch.
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Also, bei uns funktioniert das seit Jahren. Ich gebe zwar keine Garantie, aber ich kann das ehrlich empfehlen. Probier mal und lass wissen, was sich tut.
Liebe Grüße, Richard
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Jetzt muss ich erst mal an Kaffeepulver kommen, hier wird fast nur Tee getrunken. Aber ich probiere es auf jeden Fall :–D
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Ja, die Teetrinker werden bei der Schädlingsbekämpfung anscheinend diskriminiert. 😉
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😂😂
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Da muß man aber auch erst drauf kommen. Wogegen helfen denn Teebeutel.
Davon hätte ich reichlich. Lach …
LG Jürgen
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Teebeutel sind sicher das absolute Wundermittel. Man müsste nur wissen gegen was. 😉
LG Richard
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Das würde mich auch interessieren, da ich eher Tee- als Kaffeetrinker bin.
LG Jürgen
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Du solltest dir halt keine Lilien auf den Balkon setzen, sonst musst du irgendwo Kaffeereste schnorren oder das Getränk wechseln.
LG Richard
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Das habe ich heute gelernt. Danke.
LG Jürgen
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Danke für den Tipp! Ich schütte meinen Kaffeesatz bisher nur relativ wahllos überall aus, weil er düngt, Wühlmäusen unangenehm sein soll und anscheinend die Regenwürmer verrückt danach sind, was wieder die Amseln freut, aber dass Lilienhähnchen Reissaus nehmen, kann ich auch bald gut gebrauchen. Im Moment sind sie noch nicht da.
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Ich hätte nicht gedacht, dass dieser Beitrag so anregend wirken wird. Ich mache jetzt eine Pause beim Homeoffice und werfe die Maschine ein zweites Mal an. Man kann das Zeug wirklich für Vieles brauchen.
Andererseits bin ich auch froh, dass wir keine Wühlmäuse haben. Wer weiß, ob ich die alle schaffen würde ohne mir vom vielen Kaffee das Zimperlein zu holen.
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Kaffee wirkt eben in vielerlei Hinsicht anregend. Austernpilze kann man in Plastiksackerln im Keller auch darauf züchten. 🙂
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Es gibt in Wien eine Firma, die das kommerziell macht. Die liefern an die Gastronomie. Ich habe aber absolut keinen grünen Daumen für Pilze. Bei mir wachsen die nie. Vielleicht fehlt mir die morsche Eiche. 😉
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Ich hatte genau die vor etlichen Jahren schon mal im TV gezeigt gesehen. Inzwischen gibt es Nachahmer überall.
Ja, die Eiche. Nun verliert sie schon ihre Borke – ob dann schon Schluss ist mit der Pilzpracht?
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Hut und Stiel heißt die Firma, die ich meinte. Ja, irgendwann wird auch mit deiner Eiche Schluss sein. Das ist der Lauf der Dinge.
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Diese eigentlich hübschen Käfer, mit aber sehr gefräßiger Brut setzt leider auch immer wieder meinen Lilien im Garten sehr zu. Deshalb Danke für den guten Tipp mit dem Kaffee, was ich sofort ausprobieren werde!
Liebe Grüße von Hanne
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Viel Erfolg! Wir hatten vor Jahren auch einmal ziemliche Fraßschäden. Ich hoffe, Kaffee hilft auch bei dir.
Liebe Grüße, Richard
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Tolle Fotos vom Lilienhähnchen und sehr witzig geschrieben 🙂 Die Larven mit dem Scheiß auf dem Rücken 😉 Auch toll. Und wie du sagst: wäre es doch immer so einfach, unliebsame Gäste so zu vertreiben. Zum Glück mögen sie keinen Kaffee. Das wäre ein Drama, wenn wir auch noch teilen müßten 🙂
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Nein, das wäre die Apokalypse, wenn uns die Lilienhähnchen den Kaffee wegnehmen. Auf Blumen kann ich ja ganz leicht verzichten, aber es gibt Dinge, ohne die geht das Leben gar nicht wie Kaffee, Kino, Konzerte, das Beisel um die Ecke… Obwohl, Moment, da war doch noch was…
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Das möchte ich sehen, eine Welt ohne Blumen, aber mit Kaffee, Kino usw. Ganz schön öde. Nee, dann lieber MIT Lilienhähnchen 🙂
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Zwar habe ich keine Lilienhähnchen, dafür aber jede Menge Wühlmäuse. Ich bin Kaffeetrinkerin, aber ich befürchte, dass meine Hunde den Kaffee auch schmackhaft finden und das wird ihnen wohl nicht gut bekommen. 😟
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Hunde finden meiner Erfahrung nach eigentlich alles schmackhaft, was sie nicht sollen. Als wir noch einen Hund hatten, war ein großer Zaun um den Komposthaufen, damit er nicht zu dick wird. Und das laute Schmatzen im Garten war auch störend. Mit Hunden muss man vorsichtig sein, was man im Garten verteilt.
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Gut zu wissen. Danke für den Tipp!
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Bitte, gern. Ich hoffe, das wirkt dann wirklich bei allen anderen so gut wie bei uns.
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Spannend, Richard!
Mehr davon…jetzt erstmal einen Kaffee 🙂
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Danke! Lass dir deinen Kaffee schmecken! Unsere Lilien sind übrigens weiterhin lochfraßfrei und saftig grün.
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Das ist ein sehr gutes Resultat! 🙂
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