Kurze Geschichte einer Luftfahrt

Bei uns schlüpfen seit Mitte Juli die Großen Heidelibellen. Jeden Morgen, wenn man am Teich vorbei geht, erheben sich zahlreiche Exemplare in die Luft. Noch sind sie blaß und gelblich. Wenn sie rot ausgefärbt zurückkehren, wird Herbst sein.

Die Großen Heidelibellen sind nicht so groß, wie ihr Name vermuten lässt, und ihre Flügel verkleben beim Schlupf selten. Das erste Auffliegen ist vielleicht noch etwas langsam und ungelenk, aber unrund torkeln sieht man sie selten. Im vorliegenden Fall war eine Spinne im Rücken der Libelle für die Schwierigkeiten beim ersten Flug verantwortlich.

Die Libelle versuchte nach der Landung den blinden Passagier loszuwerden, aber die Spinne hatte sich festgebissen. Trotzdem war sie als Hijacker nicht wirklich erfolgreich. Wenn man seinem fliegenden Untersatz Gift injiziert, sollte man bedenken, dass eine kontrollierte Landung dadurch eher unwahrscheinlich wird.

Die Libelle torkelte in das Netz einer anderen Spinne, und die „Flugzeugentführerin“ musste die Beute nach einiger Verwirrung ihrer größeren Kollegin überlassen. Die wusste zuerst gar nicht, was sie mit so viel Nahrungsüberfluss anfangen sollte, am Ende blieben aber doch nur die Flügel übrig.

6 Kommentare zu „Kurze Geschichte einer Luftfahrt

    1. Guten Morgen Nati,
      Danke. Es sind aber auch sehr fein gezeichnete Geschöpfe, die sich gut fotografieren lassen. Mich überrascht immer, wie viele der Teich ausspuckt. Sie sind ja nicht nur Jäger, sondern auch Opfer. Und Futter bzw Beute brauchen sie auch reichlich.
      Liebe Grüße, Richard

      Gefällt 1 Person

    1. Danke. Ja, manchmal ist es ein harter Überlebenskampf, und manchmal ist dazwischen wieder Platz für Spiel und Spaß. Bei der Natur ist für jeden was dabei.
      Liebe Grüße, Richard

      Like

    1. Danke. In diesem Fall ist mir die Geschichte quasi selber vor die Füße gefallen. Und irgendwie hatte ich wahrscheinlich auch ein bisschen Anteil daran. Ich wollte mir die Libelle genauer ansehen und habe sie mir deshalb mit einem Stock ins Licht gesetzt. Als sie dann von dort weggeflattert ist, ist sie in das Netz der zweiten Spinne gefallen. Hätte ich mich nicht eingemischt, wäre die erste Spinne vielleicht erfolgreich gewesen, aber manchmal hat man halt Pech.

      Like

Hinterlasse einen Kommentar