Teichrand und Kapillarwirkung

Neben der optisch ansprechenden Gestaltung sollte man beim Teichrand vor allem auf den Wasserverlust achten, der durch die Kapillarwirkung und durstige Pflanzenwurzeln entstehen kann. Lehmiger Sand ist an dieser Stelle ungeeignet. Er saugt sich an wie ein Frotteehandtuch und fördert so die Verdunstung.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Im Idealfall deckt man die Folie am Rand mit gröberen Steinen ab. Sie entwickeln keine Kapillarwirkung und man kann sie am Anfang auch leicht wieder entfernen, um die Folie an einer Stelle etwas anzuheben oder abzusenken. Damit lässt sich beispielsweise der Überlauf, der bei Sommergewittern beträchtlich sein kann, in bestimmte Bahnen lenken.

steinplatten

Weniger geeignet ist ein Weg aus Steinplatten zur Randgestaltung. Da die Folie unter den Steinplatten durchgezogen wird, entsteht die Kapillarwirkung hinter dem Weg. Hier wird sich immer feinkörnige Erde ansammeln, außerdem wirkt so ein Weg nur dann schön, wenn seine Kante mit der Wasserfläche auf einer Ebene liegt. Das heißt, man muss den Wasserspiegel immer auf einem gewissen Niveau halten. Auf Fotos in Büchern sieht das dann sehr schön aus, aber Sie können darauf wetten, dass der Fotograf die Aufnahme immer am Tag nach dem Regen gemacht hat.

Tatsächlich lässt sich im Sommer ein gewisser Wasserverlust nie vermeiden. Abgesehen von der Verdunstung sind es vor allem die angrenzenden Pflanzen, deren Wurzeln vom Wasser magisch angezogen werden. Am besten gestaltet man den Teichrand so, dass er auch noch gut aussieht, wenn der Wasserspiegel einmal zehn Zentimeter tiefer liegt. Ein schwankender Wasserstand entspricht auch dem  Jahresrhythmus eines vergleichbaren natürlichen Gewässers.

Sollten Sie sich für die billigere PVC-Folie entschieden haben, ist es unbedingt notwendig, diese vor dem Sonnenlicht zu schützen. UV-Strahlung macht sie porös, während Kautschukfolie diesbezüglich unempfindlicher ist.

 

Regen- oder Leitungswasser?

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Wasser ist nicht einfach nur H2O. Es enthält neben Sauerstoff und Kohlendioxid noch viele andere Stoffe, die Ihrem Teich schaden und nützen können.

Stehende und fließende Gewässer unterscheiden sich grundlegend in ihrem Nährstoffbedarf. Fließende Gewässer sind daran gewöhnt, dass die Nährstoffversorgung permanent und reichlich ist. Ihre gesamte Vegetation ist darauf eingestellt. Für stehende Gewässer gilt der umgekehrte Fall: Ihre Pflanzen und Tiere sind an ein nährstoffarmes Umfeld angepasst. Überdüngung lässt die Algen wuchern und gefährdet das natürliche Gleichgewicht.

Selbstverständlich kann auch Regenwasser Düngestoffe transportieren. In den südamerikanischen Neotropen leben viele Pflanzen vom düngenden Saharastaub, den die äquatorialen Luftströmungen über den Atlantik transportieren. Im Normalfall ist Regenwasser aber nährstoffärmer als das örtliche Leitungswasser. Hinzu kommt, dass unser Trinkwasser zu schade ist, um damit zu gießen oder einen Teich zu füllen. In vielen Gemeinden brauchen Sie deshalb auch eine Genehmigung vom örtlichen Wasserwerk, um umfangreichere Entnahmen zu tätigen. Sparen Sie sich die Kosten und verwenden Sie Leitungswasser weder zum Be- noch zum Nachfüllen Ihres Teichs. Oft ist es auch wegen seines hohen Kalkgehalts gar nicht geeignet. Wenn Sie den Verdunstungsverlust mit hartem Wasser ersetzen, wird die Kalkkonzentration irgendwann für einige Pflanzen zu hoch werden.

Umgekehrt besteht bei zu weichem Wasser die Gefahr, dass der pH-Wert zu tief in den sauren Bereich sinkt. Verantwortlich dafür ist das gelöste CO2. Im Normalfall enthält aber Ihr Bodengrund schon ausreichend härtebildende Stoffe und sorgt so für eine ausreichende Pufferwirkung, die den pH-Wert im neutralen Bereich hält.

Lassen Sie sich also von den Schläuchen auf den obigen Fotos nicht täuschen: Die transportieren nur Regenwasser aus den umliegenden Tonnen in den Teich. Mit Unterstützung von ungefähr 150 Quadratmetern Dachfläche war der Teich so nach einem verregneten Maiwochenende halbwegs voll.

Die Teichfolie – PVC oder EPDM?

teich_fuellen_4

Man liest viel über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Teichfolien, aber meiner Meinung nach ist alles außer EPDM ein Fehlgriff. PVC-Folien sind bockig, bilden hartnäckige Falten und lassen sich schwer in die richtige Form ziehen. Unter einer gewissen Temperatur sind sie hart wie ein Brett, und das heißt, ein Anlegen des Teichs im Vorfrühling oder Spätherbst kommt nicht in Frage.

EPDM ist synthetischer Kautschuk. Es greift sich an wie ein Fahrradschlauch, denn dieser besteht aus dem gleichen Material. Als Nachteil werden oft die höheren Kosten genannt, aber wer seine Teichfolie im Baumarkt kauft, macht meiner Meinung nach einen Fehler. Man kann bessere Qualität um den halben Preis im Internet bestellen.

Unser Teich hat etwas mehr als acht Meter im Durchmesser. Die Folie war 12 mal 15 Meter groß und zirka 200 kg schwer. Geliefert wurde sie zusammengerollt auf einer Palette. Wenn der Garten keine steilen Niveauunterschiede hat, kann eine kräftige Person allein diese Rolle an die richtige Stelle wälzen. Ich habe nicht einmal beim Ausbreiten Hilfe gebraucht, sicherheitshalber sollte man sich dazu aber den einen oder anderen kräftigen Helfer holen.

Ein weiterer Vorteil von Kautschukfolie ist, dass sie sehr dehnbar ist ohne zu reißen. Denken Sie an den oben erwähnten Fahrradschlauch. Wenn die Folie etwas dicker als einen Milimeter ist, passt sie sich beim Befüllen ohne Probleme jeder Geländestufe an. Etwaige Falten werden später mit dem Bodengrund bedeckt.

Einen Teich ausheben

teich_ausheben

Bevor man zu graben beginnt, sollte man sich überlegen, wo man den Aushub hinschaffen möchte, und danach sollte man weiter nachdenken, wo man den anderen Aushub hinschaffen möchte, denn es fällt jede Menge davon an. Es hilft, wenn man vorhandene Vertiefungen nützt und den Teich in einer natürlichen Senke anlegt. Vielleicht haben Sie auch schon daran gedacht, straßenseitig statt des Zauns einen begrünten Schutzwall zu errichten. Das wäre dann eine gute Gelegenheit, die beiden Projekte zu verbinden.

In unserem Fall war an der Stelle des Teichs früher ein Schwimmbad. Diese Vertiefung haben wir erweitert. Beim Graben trennt man Erde, feineren Schotter und Steine. Den gesiebten Schotter und runde Steine ohne scharfe Kanten kann man später für Bodengrund und Dekoration verwenden. Die humusreiche Erde hat im Teich nichts verloren. Sie würde das Wasser sehr schnell in eine faulige Brühe verwandeln.

Die ausgehobene Vertiefung sollte fünf Zentimeter tiefer sein als der geplante Teich. Zum Schutz der Teichfolie wird dieser Bereich mit Sand und einem Schutzvlies ausgelegt. Wir haben hier zusätzlich die alte Schwimmbadfolie entsorgt. All das verhindert später, dass spitze Steine oder Pflanzenwurzeln die Teichfolie beschädigen.