Wasser ist nicht einfach nur H2O. Es enthält neben Sauerstoff und Kohlendioxid noch viele andere Stoffe, die Ihrem Teich schaden und nützen können.
Stehende und fließende Gewässer unterscheiden sich grundlegend in ihrem Nährstoffbedarf. Fließende Gewässer sind daran gewöhnt, dass die Nährstoffversorgung permanent und reichlich ist. Ihre gesamte Vegetation ist darauf eingestellt. Für stehende Gewässer gilt der umgekehrte Fall: Ihre Pflanzen und Tiere sind an ein nährstoffarmes Umfeld angepasst. Überdüngung lässt die Algen wuchern und gefährdet das natürliche Gleichgewicht.
Selbstverständlich kann auch Regenwasser Düngestoffe transportieren. In den südamerikanischen Neotropen leben viele Pflanzen vom düngenden Saharastaub, den die äquatorialen Luftströmungen über den Atlantik transportieren. Im Normalfall ist Regenwasser aber nährstoffärmer als das örtliche Leitungswasser. Hinzu kommt, dass unser Trinkwasser zu schade ist, um damit zu gießen oder einen Teich zu füllen. In vielen Gemeinden brauchen Sie deshalb auch eine Genehmigung vom örtlichen Wasserwerk, um umfangreichere Entnahmen zu tätigen. Sparen Sie sich die Kosten und verwenden Sie Leitungswasser weder zum Be- noch zum Nachfüllen Ihres Teichs. Oft ist es auch wegen seines hohen Kalkgehalts gar nicht geeignet. Wenn Sie den Verdunstungsverlust mit hartem Wasser ersetzen, wird die Kalkkonzentration irgendwann für einige Pflanzen zu hoch werden.
Umgekehrt besteht bei zu weichem Wasser die Gefahr, dass der pH-Wert zu tief in den sauren Bereich sinkt. Verantwortlich dafür ist das gelöste CO2. Im Normalfall enthält aber Ihr Bodengrund schon ausreichend härtebildende Stoffe und sorgt so für eine ausreichende Pufferwirkung, die den pH-Wert im neutralen Bereich hält.
Lassen Sie sich also von den Schläuchen auf den obigen Fotos nicht täuschen: Die transportieren nur Regenwasser aus den umliegenden Tonnen in den Teich. Mit Unterstützung von ungefähr 150 Quadratmetern Dachfläche war der Teich so nach einem verregneten Maiwochenende halbwegs voll.