Der Showmaster Hans-Joachim Kulenkampff wurde einmal auf der Straße mit folgenden Worten angesprochen: Sie sind viel kleiner als in Wirklichkeit. Für Mauereidechsen gilt das genauso. Sie sind unauffällig und nicht das, was einem sofort ins Auge springt. Hat man sich im Wiener Wertheimsteinpark aber erst einmal daran gewöhnt, auf vermeintliche Aststücke zu achten, die sich plötzlich bewegen, dann sieht man sie überall.
Den Grund, warum sie in Wirklichkeit ganz anders wirken als auf Fotos, erkennt man erst zu Hause am Bildschirm. Vor Ort war mir nicht bewusst, wie konzentriert sie in die Kamera blicken. Im Park hatte ich geglaubt, sie zu beobachten, dabei war es umgekehrt.
Die Aufmerksamkeit ist lebensnotwendig. Mir sind im Park auch zwei Katzen vor die Füße gelaufen. Gut genährte Freigänger sind in Wien eher eine Seltenheit, und wenn man sieht, dass nicht mehr alle Eidechsen ihren Schwanz haben, dann weiß man, hinter wem die Katzen her sind.
Es gibt in Wien nur eine autochthone Population von Mauereidechsen in einem Steinbruch an der Stadtgrenze. Genetische Untersuchungen haben gezeigt, dass die Eidechsen im Wertheimsteinpark allochthon sind, das heißt, sie stammen ursprünglich aus Südeuropa und wurden vor vielen Generationen hier ausgesetzt. Autochthon bin ich aber wahrscheinlich auch nicht.
Eine Freundin hat mir mal erzählt, dass das Fotografieren von Vögeln deshalb so schwierig ist, weil das Kameraobjektiv wie ein riesiges Auge eines Fressfeindes ausschaut.
b*
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Das Bild finde ich unterhaltsam, aber ich wage zu bezweifeln, dass es stimmt. Ich mache sehr gern Aufnahmen mit der Fernsteuerung. Die Vögel gehen auf ein paar Zentimeter an die Kamera heran. Zum Beispiel hier:
Die wissen sehr genau, dass das unbelebt ist. Wenn ich dahinter stehe, kann ich sie nicht täuschen. Umgekehrt kann ich auch mit dem starken Tele aus weiter Entfernung keine ordentlichen Aufnahmen von Krähen machen. Ich vermute eher, die denken, das Objektiv schießt vielleicht. Kaum habe ich es ausgerichtet, fliegen sie weg.
An die Eidechsen konnte ich mit etwas Geduld auf einen halben Meter ran. Mehr habe ich für die Fotos nicht gebraucht. Den Fluchtreflex wollte ich nicht auslösen.
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Schon unerhört, was die Katzen alles mögen oder jagen. Wir mögen sie nicht…
Eidechsen würden wir auch gern vor der Linse haben, aber in der Nähe haben wir leider keine.
Liebe Grüße,
Syntaxia und Felix
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Ich hatte neulich einen Dialog mit zwei Nachbarinnen. Beide haben Katzen. Die eine Nachbarin hat gesagt, dass die Katzen gern bei uns im Garten sind. Mir ist ein spontanes „leider“ rausgerutscht. Die Katzenbesitzer wissen, dass ihre Tiere Vögel jagen und dass das nicht gut ankommt. Es ist ihnen nur egal. Da kann man nichts dagegen machen. Die Katze steht über allem.
Ich denke, unsere Vögel haben lernen müssen, damit umzugehen. Die Eidechsen halten sich auch zahlreich im Wertheimsteinpark. Man will aber gar nicht wissen, was alles schon verschwunden ist, weil Mensch seine Katze so gern hat. So wie ihr, mag ich sie nicht besonders, und manchmal sage ich es sogar den Nachbarn. 😉 Undiplomatisch.
Liebe Grüße
Richard
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