Die folgenden Bilder stammen von einem kurzen Spaziergang durch den Wiener Prater am 16. November. Auf einem Waldweg paarten sich die Großen Heidelibellen im Herbstlaub bei lauschigen vierzehn Grad, und über dem benachbarten Lusthauswasser warfen zahlreiche Artgenossen im Tandem Eier ab.
Jetzt sind die Großen Heidelibellen zwar meist die letzten, die im Herbst noch unterwegs sind, und die Temperatur liegen in der Stadt zwei, drei Grad über dem Umland, aber Mitte November überrascht so reges Fortpflanzungsteiben dann doch.
Das schöne Herbstwetter hat für die Libellenpopulation aber nicht nur Vorteile. Lusthauswasser, Heustadelwasser und Krebsenwasser sind abgetrennte Altarme der Donau, die großteils vom Grundwasser gespeist werden. Der Wasserstand schwankt mit dem Regen und ist im Moment deutlich niedriger als im Herbst üblich. Viel wärmer und trockener darf es nicht mehr werden, sonst gehen den Libellen ihre Laichgewässer verlustig.
Den Tieren selbst sind diese strategischen Überlegungen natürlich fremd. Sie sind die Nachzügler, die bei normaler Witterung kältestarr im Gebüsch auf den erlösenden Frost warten würden. Stattdessen nützen sie die Gunst der Stunde und feiern ein fröhliches Fest am Wasser.













