Der männliche Alpen-Kammmolch

Der Alpen-Kammmolch ist eine stattliche Erscheinung. 15 bis 20 Zentimeter lang werden die Weibchen, die Männchen sind etwas kleiner, aber dafür tragen sie den namengebenden Kamm, den sie bei der Balz aufstellen können.

Die Bilder zeigen zwei verschiedene, beinahe gleich große Exemplare, die im Abstand von wenigen Minuten unter mir vorbei geschwommen sind. Das Männchen auf der hochformatigen Aufnahme hat eine marmorierte Kopfzeichnung und den beeindruckenderen Kamm. Die Fotos sind im Kontrast leicht nachbearbeitet, denn das Wasser ist so früh im Jahr noch grünlich trüb.

Für diese Sichtungen braucht es Glück, denn im Gegensatz zu den kleineren Teich- und Bergmolchen, müssen diese Riesen bei niedrigen Temperaturen nur sehr selten an die Oberfläche. Das kalte Wasser enthält genug Sauerstoff, und die Tiere kommen bis zum Sommer fast ohne Luftschnappen durch.

Der Alpen-Kammmolch ist quasi das artenschutzrechtliche Highlight in unserem Gartenteich. Er steht in Anhang IV der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und folglich unter strengem Schutz. Die Art ist mittlerweile relativ selten, scheint sich bei uns aber gut zu vermehren. Jedes Jahr sind mehrere Exemplare bis in den Sommer hinein unterwegs, um ihrem Laichgeschäft nachzugehen.

Alpen-Kammmolch Männchen

Auf dem letzten Foto sieht man, was der Alpen-Kammmolch mit seinen relativ großen Pranken macht, wenn er es einmal eilig hat: Nichts! Er legt sie an. Beim Anschleichen sind Füße praktisch. Für die schnelle Fortbewegung im Wasser ist ein kräftiger Ruderschwanz aber deutlich besser. Schlängelbewegungen sind auch an Land überraschend effizient, und so kann man sich gut vorstellen, warum die Evolution bei manchen Arten wie den Schlangen, den Blindschleichen und den Schleichlurchen auf Gliedmaßen auch wieder verzichten konnte.

14 Kommentare zu „Der männliche Alpen-Kammmolch

    1. Danke! Ich versuche seit Jahren, die in der natürlichen Umgebung zu fotografieren. Das ist bislang das beste, was ich hinbekommen habe. Teichwasser im Frühling ist nicht wirklich das ideale optische Medium. 😉

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  1. Ich habe mal einen Lehrgang gemacht: Waldökologie. Weil ich den Schein haben wollte. In Deutschland brauchst du ja für jeden Mist nen Schein. Der Größte Teil des Kurses fand im Niendorfer Gehege in HH statt. Vor dem Seminargebäude, so ein Mini-Plastikteich und ich sah darin kurz einen Kamm. Frage den Seminarleiter, „Sind da etwa Kammmolche in der Pfütze?“ „Neeeein! Hier doch nicht!“ Ok. Später beim Tümpeln haben wir da einen Kammmolch nach dem anderen aus der Pfütze gezogen, und der Seminarleiter war völlig aus dem Häuschen, weil das Niendorfer Gehege nun einen anderen Schutzstatus bekommen müsste.

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      1. Wobei gerade die gängigsten und sinnvollsten Vorschriften dazu reizen, sie bewusst zu übertreten. Warum sonst sollten Menschen so viel Energie aufwenden, ihren Müll in den Wald zu karren, wenn sie doch einfach den Sperrmüll bestellen können?

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      2. Aber der Sperrmüll kommt ja einfach nur weg. Man will der nächsten Generation schon was hinterlassen, und im Wald liegt der Dreck wenigstens dauerhaft rum.

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  2. Schöne Fotos und wie toll, daß sie sich in deinem Teich so wohlfühlen. Du darfst dich geadelt fühlen, würde ich sagen. Oder gemolcht 😉 Nein, ernsthaft, es spricht für dich und deinen Garten, toll!

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    1. Danke! Keine Ahnung, wie es funktioniert, aber es funktioniert. Ich entdecke auch immer wieder Neues, was früher nicht da war. Manche Arten zeigen sich auch seltener, das muss man auch sagen. Es ist ein Kommen und Gehen, aber in Summe wird es vielfältiger, denke ich.

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