Wer im folgenden Bild eine Libelle findet, bekommt eine zweite gratis dazu. Mit der Ausschnittvergrößerung daneben tut man sich leichter, aber meine Augen haben es auch hier schwer, die Tiere sofort zu erkennen.
Gut nur, dass die Blaugrüne Mosaikjungfer ihre Paarung im Flug beginnt. Das typische Flügelschlagen ist nicht zu überhören, und anschließend suchen die beiden in der Radstellung nach einem geeigneten Ruheplatz. Nicht immer sind sie danach so gut getarnt wie in den Thujen.
Die Aufnahmen sind vom 14. Oktober. Die Flugzeit dieser Art beginnt im Juli und endet im Oktober. Ich kann mich aber nicht erinnern, jemals so spät im Jahr noch so rege Flug- und Paarungstätigkeit am Teich beobachtet zu haben. Vor dem Wetterumschwung hatte es an diesem Tag noch 23 Grad, die sich in der Sonne deutlich wärmer anfühlten.
Es verwundert mich immer wieder, wie schnell sich Tiere und Pflanzen an die klimatischen Veränderungen anpassen können. Ein ungewöhnlich langer Sommer, weit in den Herbst hinein, ist kein Problem. Die Libellen sind der Witterung entsprechend zahlreich. Wir kriegen ja nicht einmal flexible Betriebszeiten in den Freibädern zusammen.





Danke fûr die wunderschönen Fotos und begleitenden Worte, die uns größere Naturzusammenhänge besser begreifen lehren!
Wie viele Lebewesen werden doch von einem Teich und einigen Bäumen (Tujen) angezogen und fühlen sich hier wie „zu Hause“!
So erweitert sich die Haus- und Gartengemeinschaft auf schönste Weise.
LikeGefällt 1 Person
Danke! Der Teich hat sicher am meisten zur Erhöhung der Artenvielfalt in unserem Garten beigetragen. Alles in allem ist es die Mischung aus verschiedenen Gartentypen, die für höchstmögliche Biodiversität sorgt, aber der eine oder andere Garten mit einem Teich sollte meiner Meinung nach immer dazwischen sein.
LikeLike
Danke, so ist dies eine Gartenkolonie, also viele Gärten beieinander, die eine Art Gemeinschaft der verschiedenen Gartenbewohner bilden, ob nun Menschen oder kleinere Lebewesen damit gemeint sind.
LikeGefällt 1 Person
Ja, der Garten ist mehr in der Dorfmitte, und die Artenvielfalt kann nur funktionieren, wenn rundum niemand Chemie einsetzt und alle möglichst naturnah gärtnern.
LikeLike
Danke. Es ist also ein Dorf, das in dieser Weise zusammenhält, zumindest darin ein gutes Vorbild hat.👍
LikeGefällt 1 Person
Bei uns habe ich bis vor zwei Tagen(vor dem Regen und +5°C tags) auch noch Pärchen von Mosaikjungfern und Heidelibellen angetroffen, und dasselbe gedacht, nämlich dass den Insekten die Verlängerung der warmen Wochen zu feuchteren Bedingungen neue, späte Chancen gibt.
Letztlich kommt das auch anderen, Insekten fressenden Tieren zugute.
LikeGefällt 1 Person
Ich bin ja nicht ganz sicher, ob späte Paarungen auch in der nächsten Generation zu späteren Flugzeiten führen. Bei den Mosaikjungfern ist es mit einem Jahr unter Wasser nicht immer vorbei. In jedem Fall ist unser Wissen über Fortpflanzungszyklen begrenzt, weil nichts wirklich gilt, sondern alles im Fluss ist. In ein paar Generationen ist alles anders, und bei den Insekten dauert so eine Generation nicht lange.
LikeGefällt 1 Person
Bislang gehe ich nur davon aus, dass sie einfach nur temperaturabhängig agieren – wenn’s geht, dann geht’s.
LikeGefällt 1 Person
Libellen in der Thuja Ich habe sie gleich gesehen. Ja, Tiere und Pflanzen passen sich schneller an, als Menschen denken. Ich gucke jetzt nicht mehr auf das Feld sondern, wegen des Parkplatzbaus auf eine Fläche mit Ruderalvegetation, die sich in Rekordzeit entwickelt und geblüht hat. Die Bäume sind auch noch weitgehend grün. Ich denke, die Natur wird sich schneller anpassen als wir uns das vorstellen können, gerade bei Arten, die einen schnellen Generationswechsel aufweisen. Die einzigen, die wollen, dass alles bleibt wie es ist, sind Menschen.
LikeGefällt 1 Person
Da hast du sicher recht. Wir sind nicht die Anpassungsfähigsten. Es gibt aber auch Arten, die mit dem Rücken zur Wand stehen, der Alpensalamander kann nicht weiter nach oben. Wir werden Arten verlieren. In wärmeren Phasen der Erdgeschichte gab es weniger Vielfalt, aber irgendwas wird sich immer durchsetzen.
LikeLike
Das es in den Warmzeiten weniger Vielfalt gab, wage ich zu bezweifeln. schließlich wurde in den Kaltzeiten alles vom Gletscher abrasiert. Andererseits entsteht Artenvielfalt auch durch Inselpopulationen, die vom Rest der Art abgeschieden sind.
LikeGefällt 1 Person
Man glaubt gar nicht, wie viel unter der Arktis an Arten im Eis herum schwimmt. Wir brauchen es warm, aber die Natur eher nicht. Leider weiß ich nicht mehr genau, wo ich diese Theorie gelesen habe, dass Artenvielfalt von Kältephasen begünstigt wird, allerdings war der, der darüber geschrieben hat, eh auch nicht dabei. 😉 Und es kann ja auch sein, dass sich die Fossilien aus den Kaltzeiten besser erhalten haben.
LikeLike
Das stimmt schon, dass Kaltzeiten die Artenvielfalt u.a. begünstigen, aber nicht so wie du denkst. (oder wir reden aneinander vorbei) Durch das Vorschieben der Gletscher wurden Teilpopulationen voneinander getrennt, aus denen sich dann über die Dauer der Trennung zwei unterschiedliche Arten entwickeln können. Beispiel: Rabenkrähe im Westeuropa und Nebelkrähe in Osteuropa, die einen schwarz, die anderen grau-schwarz. Mittlerweile zählt man sie wieder zu einer Art: Aaskrähe, weil sie sich trotz langer Trennung fruchtbar paaren können und genetisch nicht zu unterscheiden sind.
Auf der anderen Seite wurden große Teile der Fauna durch die vorrückenden Gletscher in Europa ausgelöscht. Krokodile, Elefanten… Kleinbären. Die ökologische Nische der Kleinbären blieb leer, bis Waschbären importiert wurden und jetzt Marderhunde einwandern.
Falls Dich so was interessiert: David Quammen: der Gesang des Dodo.
LikeGefällt 1 Person
Das ist sicher ein Aspekt. Aber ich glaube mich zu erinnern, dass es auch ganz allgemein mit der Kälte zusammen hängt. Je kälter, desto mehr Leben. Zumindest bis zu einem gewissen Grad. Danke für den Literaturhinweis, das klingt interessant.
LikeLike
Dann dürfte es aber nicht diese Artenvielfalt im tropischen Regenwald geben, oder.
LikeGefällt 1 Person
Der tropische Regenwald ist ein Hotspot, vor allem, was die Pflanzenvielfalt betrifft. Er ist aber klimatisch durch die Niederschläge nicht so überhitzt wie andere Teile der Erde, und es kommt halt auf alle Lebensbereiche der Erde an, wenn man die Summe will. Ein zweiter Hotspot, der mir einfällt, sind die Korallenriffe, dort vor allem die Tierwelt. Und da sind wir, was die Temperatur betrifft, schon an der Grenze. Wäre es mehrere Grade kühler, hätten es die Korallenriffe wahrscheinlich leichter.
Aber, wie gesagt: Ich erinnere mich weder an die Quelle noch an die genauen Argumente. Möglicherweise stand es in Matthias Glaubrecht: Das Ende der Evolution. Aber das ist ein ziemlich dicker Ziegel. Wenn ich Zeit habe, schaue ich das durch.
LikeLike
Na das ist ja eine steile These. Im Regenwald hat quasi jede Baumkrone eine eigene Artenzusammensetzung an Tieren und die sind nichtmal gründlich erforscht. Je mehr Pflanzenarten es gibt um so mehr Tierarten gibt es auch.
Was genau verstehst Du unter überhitzt? Ich habe selten so gefroren wie Nachts in der Wüste, mit Eiskruste auf dem Zeltdach. Der Regenwald hält die Temperatur, aber je nach Wetterlage kann es auch in den Höhenlagen von Costa-Rica ziemlich fies kalt werden.
Die artenreichen Riffe befinden sich ebenfalls in den Tropen und nicht in Nord- und Ostsee. Aber ich denke mal, sie werden sich Richtung Norden oder Süden bewegen, wenn es ihnen zu warm wird.
Hier sind dann eher Seegraswiesen die Artenreichen Zonen.
In den Ziegelstein habe ich im Sommer mal reingelesen. Das Baby-Paradoxon war interessantund gut geschrieben.
LikeGefällt 1 Person
Das widerspricht sich jetzt nicht. Ich sage nur, dass die globale Durchschnittstemperatur einen Einfluss auf die Artenvielfalt hat. Sicher gibt es da einen Korridor, aber tendenziell sind die kälteren Phasen die Artenreicheren gewesen. Einzelne Regionen wie Tropen und Riffe sind nicht gemeint, sondern die globale Situation. Ich sage auch nicht, dass das meine Erkenntnis ist, das habe ich gelesen. Ein wissenschaftlicher Artikel zum Thema ist zB hier zusammengefasst:
https://www.wissenschaft.de/astronomie-physik/was-das-klima-mit-der-artenvielfalt-zu-tun-hat/
Der ganze Artikel ist hier aber nur der Abstract ist gratis:
https://royalsocietypublishing.org/doi/10.1098/rspb.2007.1302
Wie gesagt, mir sind ähnliche Befunde schon öfters bei der Lektüre untergekommen. Es gibt aber sicher auch eine Untergrenze, wo es zu kalt wird. Für die Zukunft ist es aber eher belanglos. Die Artenvielfalt wird schwinden, und die Temperatur ist da nur eine nebensächliche Ursache. Der Verlust von Lebensraum wiegt schwerer.
LikeLike
Na, wenn die das sagen, wird es wohl stimmen. bloß war halt vor der kambrischen Explosion sowieso noch nicht viel an Land, kann aber durchaus sein, dass ehemalige Wasserbewohner es lieber feuchtkalt mögen. Zum Aussterben der Dinos gibt es ja auch die Erklärung des Meteoriteneinschlages, der alles verdunkelte. Vergleicht man das mit dem Ausbruch des Krakatao, der nicht mal ganz so viel verdunkelte und die kleine Eiszeit auslöste mit massiven Ernteausfällen, kann ich es nicht so ganz nachvollziehen.
LikeGefällt 1 Person
Das muss man denen eh nicht uneingeschränkt abkaufen. Wie in einem vorherigen Kommentar schon gesagt: Es gibt auch die Möglichkeit, dass aus den Warmzeiten weniger Fossilien erhalten geblieben sind. Das ist nicht ganz klar. Das ist ja das schöne an der Natur, dass das alles komplex ist. Argumente gibt es für beide Positionen genug.
LikeGefällt 1 Person
Na, mit deiner Hilfe war es dann nicht mehr so schwer 😉
Tolle Aufnahmen!
Liebe Grüße Brigitte
LikeGefällt 1 Person
Danke! Ich habe beim Fotografieren mehr Schwierigkeiten gehabt. Ich wusste nicht, ob auf dem Foto was sein wird. 😉
Liebe Grüße
Richard
LikeGefällt 1 Person