Wenn man einen Gartenteich bepflanzt, macht man sich meist einen Plan, wo welche Pflanzen wachsen sollen. Das ist gleichermaßen löblich, irgendwie rührend und komplett sinnlos. Als Aquarianer weiß man das. Deshalb informiert man sich bei jeder Pflanze vorher, ob sie beispielsweise zu Rhizombildung und Ablegern neigt. Will man die Pflanze trotzdem haben, bildet man mit der Folie am Rand kleine Extrabecken. Die stehen zwar im Wasseraustausch mit dem großen Bereich, erlauben den Rhizomen aber nicht, sich überall auszubreiten.
Das funktioniert witzigerweise, ist aber trotzdem sinnlos. Die Wasserlilie zum Beispiel blüht sehr schön. Da hat man den ganzen Mai Freude daran. Anschließend bildet sie Samen. Das ist jetzt auch noch nicht so unpraktisch, solange man sie alle absammelt. Wenn nicht, kann man sein Griechisch aufbessern: Hydrochorie nennt man das, wenn sich Pflanzen mithilfe des Wassers ausbreiten. Vor allem Wasserpflanzen machen das mit Vorliebe, und so schwimmen die Samen der Wasserlilie einfach überall hin und bilden kleine Kolonien, wo immer es ihnen gefällt. Im Gartenteich kommen sie nicht besonders weit, aber man denke mal, was in einem fließenden Gewässer alles möglich ist. So schnell wandert keine Tierart in neue Gebiete ein, wie manche Pflanzen das können. Flussabwärts geht das schnell.
Aber braucht es dafür immer Samen? Nein, gar nicht. Manchmal wandert die ganze Pflanze. Auch das kann man bei uns im Gartenteich beobachten, wie man im nächsten Beitrag über das Sumpf-Vergissmeinnicht sehen wird.
Eine Wissenschaft für sich. Deshalb sind wahrscheinlich manche Teiche so zugewuchert, das Fische zum Atmen an den Pflanzen hochklettern müssen. Lach …
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Es ist wie mit der Obst- und Gemüseernte: Entweder hat man zu wenig oder man weiß nicht, wohin damit. Ganz ohne Pflanzenentfernen geht es bei Teich und Aquarium nie. Hie und da muss man zugreifen und die wuchernden Pflanzen reduzieren.
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Ja, das stimmt. Meine samen vor allem aus schwer zugänglichen Ecken im Gewässer ab.
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Schön, dass sie bei dir auch machen, wie es ihnen gefällt. 😉
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Hydrochorie!
Ich las auch über Miniinsekten, die aufgrund ihrer Grösse nur in der Luft padeln können. Diese lassen sich oft durch einen Luftstrom irgendwo hintragen. Ein wohlfeiles Prinzip.
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Man wundert sich eigentlich, dass es immer noch Arten gibt, die nur auf ein Gebiet beschränkt sind oder gar den Menschen gebraucht haben, um irgendwo eingeschleppt zu werden, angesichts der vielen Wandermethoden, die es von Natur aus schon gibt.
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Diese „ungewollten“ Transporte machen ja viel Ärger.
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Nicht nur die ungewollten, die gewollten sind fast noch schlimmer.
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