Es heißt, dass ein Teich an einem heißen Sommertag bis zu drei Millimeter Wasserstand verlieren kann. Tatsächlich ist der Verlust durch Kapillareffekte und Pflanzen deutlich höher. Wenn wir den Pegel aus optischen Gründen halbwegs konstant halten wollen und außerdem davon ausgehen, dass es manchmal im Sommer zwei Wochen nicht regnet, müssen wir über den Daumen gerechnet eine Wassermenge von zirka zehn Zentimetern in Reserve halten. Wir benötigen also eine Zisterne, die pro zehn Quadratmeter Teichfläche einen Kubikmeter Wasser vorrätig hält.
In unserem Fall war die Teichfolie um drei Meter zu lang. Den übrig gebliebenen Streifen habe ich zu einem sechs mal sechs Meter großen Quadrat verklebt. Auch das ist ein Vorteil von Kautschukfolie: Sie lässt sich kleben wie ein Fahrradschlauch. Zusätzlich hatten wir einen geeigneten Platz für eine Zisterne, weil die Bretter einer alten Terrasse getauscht werden mussten und sich darunter leicht ein Loch von entsprechender Größe anlegen ließ. Bleibt die Frage, wie das Wasser wieder nach oben kommt. Eine entsprechende Elektropumpe hat schnell ein paar hundert Watt. Das verbraucht Strom und belastet die Umwelt. Eine klassische Schwengelpumpe ist ein guter Ersatz für kleinere Mengen. 200 Liter hat man in fünf bis zehn Minuten hochgepumpt. Aber für eine größere Menge braucht es dann doch wieder eine Elektropumpe. Diese lässt sich in Kombination mit einer Zeitschaltuhr auch für ein automatisches Bewässerungssystem einsetzen, und da liegt das nächste Problem. Wenn die Dürreperiode so weit fortgeschritten ist, dass man den Teich auffüllen sollte, haben wir mit dem gesammelten Regenwasser längst unsere Beete versorgt, denn im Zweifelsfall ist uns das Gemüse doch wichtiger als ein schön gefüllter Gartenteich.
Besser ist, man hat eine Randgestaltung, die auch bei geringerem Wasserstand noch optisch ansprechend ist. Hinzu kommt, dass in unseren Breiten zwei Drittel des Jahresniederschlags im Sommerhalbjahr fallen. Wenn man zusätzlich die Dachfläche nützt, füllt ein kräftiges Sommergewitter den Teich ohne Probleme wieder auf. In unserem Fall leitet die Regenrinne den Niederschlag von knapp hundert Quadratmetern Dachfläche in eine alte Badewanne, deren Abfluss den Teich über einen unterirdischen Schlauch mit Wasser versorgt. Die Badewanne hat auch noch einen funktionstüchtigen Stöpsel, so dass man eine Wannenfüllung als Reserve zurück halten kann. Meist ist sie allerdings leer, weil sich hier sehr schnell Stechmückenlarven ansiedeln.
Egal, ob man das Regenwasser in einer Zisterne speichert oder direkt in den Teich leitet, in beiden Fällen empfiehlt sich, die Dachrinne regelmäßig auf Blätter und organische Abfälle zu kontrollieren. Das ist eine zusätzliche Nährstoffquelle, die sich leicht vermeiden lässt.