Seit diesem Sommer bewohnt neben den Erdkröten, Grasfröschen, Springfröschen, Bergmolchen, Teichmolchen und Alpen-Kammmolchen auch ein kleiner Wasserfrosch unseren Teich. Ob es auch wirklich ein Kleiner Wasserfrosch ist, kann ich aber nicht genau sagen. Die Wasserfrösche sind zwar an der hellen Rückenlinie, den seitlichen Leisten und den schräg nach oben gerichteten Augen leicht zu erkennen, aber trotzdem schwer zu unterscheiden. Zu ähnlich sind sich Kleiner Wasserfrosch, Teichfrosch und Seefrosch.
Die Ähnlichkeit kommt nicht von ungefähr. Die Tiere können sich auch untereinander fortpflanzen, und in den 1960-er Jahren entdeckte der polnische Zoologe Leszek Berger, dass der Teichfrosch gar keine eigene Art ist, sondern nur eine Hybridform der beiden anderen. Übersehen wurde dies, weil die Teichfrösche eigenständige Populationen bilden, die sich in manchen Verbreitungsgebieten problemlos über viele Generationen hinweg auch ohne Seefrösche oder Kleine Wasserfrösche fortpflanzen.
Während man ausgewachsene Seefrösche an ihrer Größe und Lautstärke leicht erkennen kann, bin ich bei unserem Besucher aufgeschmissen. Er schweigt beharrlich, folglich weiß ich nicht, ob es sich nicht um ein junges Exemplar handelt. Es könnte auch ein Weibchen sein. Jedenfalls fühlt sich der Frosch im Teich wohl, liegt regelmäßig am Vormittag in der Sonne auf den Seerosenblättern und zwei durchstreifende Ringelnattern hat er auch schon überlebt. Es schaut so aus, als wäre er gekommen, um zu bleiben. Mit etwas Glück finde ich also noch heraus, um welche Art es sich genau handelt.
Mehr zum Thema findet sich in meinem Buch Amphibienbademeister – Zweitberuf am naturnahen Gartenteich.



