Schiller, der Falter

Vor ein paar Jahren setzte sich einmal ein Vogel neben mir ans Wasser, und als er den Schnabel öffnete, um zu trinken, dachte ich mir: So sieht also ein Kreuzschnabel aus. Es gibt Arten, die tragen ihren Namen so offensichtlich mit sich herum, dass man keine App braucht, um sie zu bestimmen. Ein gutes Beispiel ist da der Schillerfalter, der mir neulich auf einem Spaziergang im Prater begegnete.

Kleiner Schillerfalter

Die Farbe der Schmetterlingsflügel entsteht nicht durch Pigmente, sondern durch selektive Reflexion und Interferenz. Der Kleine Schillerfalter schickt dabei in verschiedene Richtungen unterschiedliche Farben, und so kann man sich aussuchen, wie er aussehen soll. Im richtigen Winkel leuchten all die sonst braunen Stellen blau.

Früher dachte ich viel zu kompliziert. Da nahm ich an, man hätte den Schmetterling nach Friedrich von Schiller benannt, aber das ist wahrscheinlich die Naivität des Germanisten. Dieser Falter trägt seinen Namen schlicht und einfach, weil er schillert. Ein paar Meter weiter entdeckte ich dann folgende Libelle:

Gemeine Winterlibelle

Eine Winterlibelle Mitten im August. Eigentlich schade. Ich dachte gerade, ich sei da etwas ganz Großem auf der Spur, und zwei Schritte weiter löst sich alles in Luft auf.

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