Auch Mörder kuscheln

Wanzen ernähren sich immer flüssig. Das liegt an ihrem Fresswerkzeug, dem Rostrum. Dieser Rüssel hat zwei Kanäle: Durch den einen injizieren die Tiere Gifte und Verdauungssäfte, durch den zweiten saugen sie anschließend die Nahrung ein.

Jede Art ist auf andere Quellen spezialisiert. Die Bettwanze bevorzugt unser Blut, die Streifenwanze saugt an den Doldenpflanzen im Garten, und die hier gezeigte Rote Mordwanze ernährt sich von anderen Insekten. Man lässt die Tiere am besten nicht zu nah an sich heran, denn ihr Stich durchdringt auch menschliche Haut. Im Zweifelsfall hält man eine Kamera zwischen sich und die roten Wanzen, denn sie sind sehr schöne, fotogene Tiere.

Das Treiben der beiden Exemplare auf den Blättern unseres Haselnusstrauchs lässt vermuten, dass wir auch im nächsten Jahr wieder Rote Mordwanzen in unserem Garten haben werden. Die Art mag sonnige, warme und trockene Gegenden, bevorzugt im Süden. In Italien wäre die Mordwanzenrate sogar doppelt so hoch. Dort könnte man Rhynocoris iracundus theoretisch mit Rhynocoris rubricus verwechseln, wenn die nicht beide gleich aussehen würden.

13 Kommentare zu „Auch Mörder kuscheln

    1. Danke. Ja, es heißt, sie kommen im südlichen Mitteleuropa vor, aber man weiß nie. Mit der zunehmenden Erwärmung wandern viele Arten nach Norden. Dir auch einen schönen Sonntag.

      Like

  1. Hui, das Rot spricht ja oft für Vorsicht, in diesem Fall wohl ebenso.
    Bei uns scheint sie noch nicht verbreitet zu sein, ich sehe sie bei dir zum ersten Mal. Aber das heißt nichts. Wir werden uns also vorsehen – danke für den guten Tipp mit der Kamera dazwischen – ziemlich klasse!

    Beste Grüße,
    Syntaxia und Felix

    Gefällt 1 Person

    1. Danke. Ich glaube, wirklich gefährlich sind sie nur für Käfer und Co. Ich habe heute schon einen Marienkäfer gefunden, der sich nicht mehr bewegt hat. Gehört auch so zur Natur, das Fressen und Gefressenwerden.

      Schönen Sonntag
      Richard

      Like

Hinterlasse einen Kommentar