Ganz der Papa

Im Gegensatz zu den im vorigen Beitrag beschriebenen Erdkröten, sind die Spring- und Grasfrösche unmittelbar nach Abschluss ihrer Metamorphose voll ausgeformte Frösche. Die beiden Tiere auf den folgenden Bildern unterscheiden sich mehr oder weniger nur dadurch, dass der linke Frosch kaum eineinhalb Zentimeter lang ist und damit nicht viel größer als die Kaulquappen, die den Frosch rechts umschwimmen. Sogar die für Braunfrösche typischen Querstreifen an den Hinterbeinen sind beim Jungtier schon deutlich erkennbar.

Und es besteht auch kaum Gefahr, dass man im Gras unabsichtlich auf einen der kleinen Frösche steigt. Die Tiere schaffen aus dem Stand locker Sprünge von über dreißig Zentimetern, und das mehrmals hintereinander. Nur bei der Landung stehen sie anschließend oft seitlich verdreht und müssen sich erst wieder neu ausrichten.

Auf den Fotos wirken sie ein wenig melancholisch, aber in Wirklichkeit sind sie übermütige Bewegungstalente – im wahrsten Sinne des Wortes immer auf dem Sprung. Und im Wasser sind sie noch schneller als an Land. Sie schwimmen mit den langen Hinterbeinen als hätten sie nie einen Ruderschwanz besessen, und tatsächlich benützen sie die Beine schon zum Forttrieb, während der Schwanz noch dran ist. Diese Lurche schwimmen noch als Kaulquappen schon wie ausgewachsene Frösche, was zwar irgendwie witzig aussieht, aber vielleicht das Geheimnis ist, warum sie diese Gliedmaßen an Land dann so geschickt einsetzen: Sie haben lange genug damit geübt.

14 Kommentare zu „Ganz der Papa

    1. Danke. Wobei wirklich gern täte ich mal Molchens vor die Kamera bekommen, weil die haben ja wirklich ein Familienleben mit Nachwuchsbetreuung und so, aber die tun das ganz heimlich am dunklen Teichgrund.

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      1. Die Molchlarven sieht man immer erst im Sommer, so ab Anfang Juni, wenn die Erwachsenen sich verziehen. Dann haben die Larven aber schon vier Beine. Man kann nur nachlesen, was vorher war. Für einen grundneugierigen Menschen wie mich schon eine gewisse Zumutung, diese scheue Zurückhaltung. 😉 Weil aus der Literatur wissen und wirklich wissen, weil selber gesehen haben – den Unterschied möchte ich gern Klavier spielen können.

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  1. Richard, wie lange haben die Froschkaulquappen bei Dir gebraucht vom Schlüpfen bis zum Frosch? Wir beobachten hier die Quappis in einem kleinen Teich schon seit bestimmt zwei Monaten und bisher ist erst eine zum vollwertigen Frosch geworden. Einige von den andern haben nichtmal Beine. Mach mir allmählich Sorgen…

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    1. Das Ablaichen hat bei uns dieses Jahr Anfang März begonnen. Die Laichsaison hat aber ziemlich lange gedauert. Die letzten Krötenquappen sind noch im Wasser und einige haben auch bei uns noch keine richtigen Hinterbeine. Das dauert dieses Jahr sehr lange, wahrscheinlich durch die Witterung.
      Normalerweise sind die Kröten in der ersten Juniwoche immer alle schon raus gewesen, selbst wenn der Teich bis Mitte März noch unter Eis war. Im Idealfall reichen also etwas mehr als zwei Monate.
      Unser Teich hat einen flachen Randbereich, der sich in der Sonne stark aufwärmt. In einem Jahr habe ich Kaulquappen in eine Badewanne abgefischt, damit die Libellenlarven nicht so viele fressen. Die Badewanne war aber mehr im Schatten, und durch die geringere Temperatur haben die Kaulquappen dort gut drei Wochen länger gebraucht. Der warme Randbereich tut ihnen besser, also lasse ich das mit der Wanne seither.
      Was du beobachtest, scheint mir alles im grünen Bereich: Das schwankt sehr mit der Wassertemperatur, und dieses Jahr war es kühler.

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    1. Es ist für mich jedes Jahr wieder erstaunlich, wie stark die Kaulquappen am Schluss schrumpfen. Die Kaulquappe, die der Frosch vorher war, wäre noch deutlich größer gewesen als die schwarzen Kaulquappen der Erdkröten. Aber wirklich lieb sind sie alle dann natürlich erst wenn sie fertig sind. Mit vier Füßen sind sie uns irgendwie vertrauter.

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      1. Hihi. Dann haben sie mehr Persönlichkeit, was? Die Kaulquappen sind auch putzig, aber es stimmt schon, mit mehr Gesicht und Füßen kann man mehr anfangen 🙂

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