Unerwartet

Manchmal sitzt man im Garten, erlebt eine sensationelle Überraschung und fragt sich trotzdem, ob man wirklich zur Kamera greifen soll. Ein Eichhörnchen? Davon gibt es im Netz fast so viele wie Katzen. Aber für mich war es halt wirklich unerwartet. Ich habe seit über zehn Jahren kein Eichhörnchen mehr im Garten gesehen.

Früher waren sie regelmäßig zu Gast. Und dann sind sie ganz unauffällig verschwunden. Vielleicht fehlt ihnen die große Kirsche, die den halben Garten überdeckte und noch von der Vorgängergeneration gefällt wurde. Die Früchte waren groß, süß, voll Geschmack, und wenn ich jetzt behaupten würde, in jeder Kirsche war ein Wurm, wäre das gelogen, denn in manchen waren auch zwei. Die Krähen, Elstern und Amseln haben die Würmer sicher genauso wenig gestört wie die Eichhörnchen. All diese Tiere sind Allesfresser.

Mir kommt übrigens vor, dass die Eichhörnchen auch in den städtischen Parks nicht mehr so selbstverständlich sind wie früher. Als ich ein Kind war, saß aber auch auf jeder Bank in Schönbrunn eine Großmutter mit ihrem Enkelkind und einem Säckchen Nüsse für die Nager. Dieses Nahrungsangebot ist zwar immer noch, aber nicht mehr so häufig vorhanden.

10 Kommentare zu „Unerwartet

    1. Danke. Tatsächlich ist es minutenlang ruhig gesessen und hat mich angestarrt, in der Hoffnung, ich würde es nicht bemerken. Und ich habe mich auch minutenlang kaum bewegt und zurück gestarrt, in der Hoffnung, das Eichhörnchen würde lange genug ignorieren, dass ich es gesehen habe, bis die Fotos im Kasten sind.
      Liebe Grüße, Richard

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  1. Lieber Richard

    Die Eichhörnchen sind vermutlich alle auf den Wiener Wolfersberg gezogen, denn da wohne ich auch.

    Wenn ich mit meinen Hunden spazieren gehe, dann huscht eines nach dem anderen vor- und hinter uns vorbei.

    Und im Herbst grase ich sämtliche Nussbaumalleen hier ab, sammle alles auf in einem grossen Shoppy und bringe sie ihnen hinauf in den Wald, der ja den Wolfersberg säumt.

    Mehrere umgefallene Bäume sind die Futterstellen, die ich seit zwei Jahrzehnten „beliefere“ – und ganz sicher auch wieder heuer.
    Denn schon anfangs September fallen die ersten Nüsse herunter bis Mitte Oktober.

    ganz liebe Grüsse aus dem 14. Wiener Gemeindebezirk
    Doris

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    1. Liebe Doris,

      das erklärt einiges. 😉 Und danke für den guten Tipp. Da werde ich mal vorbei schauen, wenn ich wieder in Wien bin.

      Liebe Grüße, Richard

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  2. Ich plädiere für die Wieder-Ansiedelung der Großmütter mit den Enkelkindern und Nüssen in den Parks … übrigens, bei uns im Garten steht eine alte Kirsche und heuer lässt sich in dem Geäst ziemlich regelmäßig ein Eichhorn blicken ….

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    1. Ich glaube irgendwie auch, es ist Nachbars Kirschbaum gewesen, der am meisten interessiert hat. Und die Großmütter sollte man wirklich wieder in die Parks schicken. Eine Zeitlang waren sie in Wien wenigstens noch Tauberln vergiften. Das ist zwar nicht ganz so tierlieb, aber immer noch besser als die ganze Zeit hinter dem Fernseher.

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  3. Wir haben nachts einen Nager, der recht hörbar unweit von unserem Weintischchen sein Unwesen treibt.
    Meine Frau meint, sie säße nachts fast ungern alleine draussen.
    Ob es ein Marder oder ein Igel ist? Oder etwas anderes?
    Gestern hörte ich auch sein lautes Knacksen/Brechen/ was auch immer. Und das nur 2 m weg.

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    1. Eichhörnchen ist es dann eher keines. Die sind tagaktiv. Igel sind laut. Die schnaufen oft und rascheln. Knacksen wäre ungewöhnlich. Ich würde ein Auge drauf haben, dann wirst du schon drauf kommen, was es ist.

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