Lichteinfall

In unserem Garten ist der Schwarze Trauerfalter einer der häufigsten Falter im Frühsommer. Zumindest in den letzten Jahren ist er mir im Juni und Juli immer wieder aufgefallen. Es heißt, er steht weniger auf Blüten als auf Pferdemist. Bei uns bevorzugt er aber die Himbeerblüten. Vielleicht weil so wenig Pferdemist herumliegt. In der Wikipedia steht, er fliegt langsam und schwebend. Das ist wahrscheinlich ein Synonym für nervöses Herumflattern. Langsam ist maximal der Fotograf.

In der Wikipedia steht auch, „die Unterseite ist rostbraun“. Das stimmt nicht immer, wenn man sich die oberen Bilder anschaut. Der eine Falter ist unten rostbraun, der andere schwarz. Trotzdem gehören beide zur selben Art, es handelt sich nämlich um das selbe Exemplar. Nur die Beleuchtung ist anders. Und dann wundert man sich, dass das Bestimmen der Schmetterlinge so schwer fällt…

22 Kommentare zu „Lichteinfall

  1. Bei uns in Berlin schwirren jeden Tag im großen grünen Hinterhof mit Garten bei Abenddämmerung Zwergfledermäuse herum, leider nicht fotografierbar da zu schnell. Wirklich sehr toll diese Artenvielfalt in großen Städten!

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    1. Gerade Fledermäuse finden sich oft in Städten, weil dort die Insektenzahl größer ist und im Altbau zahlreiche Nistmöglichkeiten vorhanden sind. Fotografieren lassen sie sich halt nur, wenn man viel Geld in Technik investiert, aber vielleicht wird das in den nächsten Jahren auch noch erschwinglich.

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  2. Ein sehr schöner Falter, den ich noch nie gesehen habe. Aber deine Gedanken zur Bestimmung von Faltern, die sind mir geläufig. Nicht nur die Beschreibungen sind manchmal anders als man selbst wahrnimmt, auch die Art, wie sie auf Webseiten-Abbildungen präsentiert werden, denn was nützen einem bei der Bestimmung eines in der freien Natur gesehenen Tieres Fotos, bei denen die Tiere schön mit Ringblitz bis zur völligen Unnatürlichkeit beleuchtet wurden?

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    1. Den Falter habe ich früher auch nicht bewusst wahrgenommen. Zu gute Fotos sind nicht immer realistisch, das stimmt. Und dann kommt noch hinzu, dass man die lokale Variante des Falters kennen muss. Nicht alle schauen überall gleich aus.

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      1. Das noch dazu! Es gibt unglaubliche Abweichungen, auch bei den Raupen. Das Lepiforum ist da schon eine grosse, wenn auch manchmal langwierige Hilfe, zumindest in der Annäherung.

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  3. Ist wirklich faszinierend, wie sich die Farben dieses hübschen Falters im Licht verändern bzw auch je nach Blickwinkel klarer und auch wahrer offenbaren, lieber Werner. Tolle Bilder!
    Liebe Grüße von Hanne

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      1. Sehr schön diese Erklärung. Wenn das richtig verstehe, sind die Farben kein Resultat von Pigmenten, sondern von Interferenzen und Reflexionen in unterschiedliche Richtungen. Das erklärt, warum ich dieses Rostrot immer nur aus einem speziellen Blickwinkel gesehen habe.
        Liebe Grüße, Richard

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    1. Die wissen leider immer genau, wenn sie beobachtet werden und wechseln den Platz. Ab einer gewissen Temperatur ist das immer sportlich. Nur wenn es kalt ist, haben sie Geduld mit uns.

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  4. Wie erfrischend, nach einem langen Arbeitstag (eigentlich mittendrin) einmal wieder so richtig unbeschwert einfach nur staunen zu dürfen. Hübsche Fotos & Lerneffekt nebenbei & leichte Feder … danke, Willi 😉

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    1. Danke. Die Lerneffekte waren auch meinerseits. Das ist halt der Vorteil der Schwarmintelligenz.
      Noch fröhliches Schaffen bzw. erholsamen Feierabend.
      Und ganz nebenbei bringt mich dein Kommentar auf die Idee, die nächste Tierbeobachtung auf den Friedhof der Namenlosen zu verlegen.
      Liebe Grüße, Richard

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  5. … ich hab mir sagen lassen, dass es einen Falter gibt, der die Nachtkerze ganz besonders liebt. Kennst du ihn? Obwohl bei mir viele viele Nachtkerzen wachsen (extra deswegen dürfen alle die sich selbst ansiedelten bleiben) ist er noch nicht aufgetaucht. Oder braucht es ein edleres Nachtkerzengewächs als die gemeine? Gartengrüße !

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    1. Ich bin nicht der große Schmetterlingsexperte, aber es gibt zwei Gründe, warum sich ein Falter für eine Pflanze interessiert: Entweder schmecken die Blüten oder die Raupen fressen die Blätter.
      Bei den Blüten sind die Falter eher variabel. Die Raupen sind aber oft auf spezielle Pflanzen fixiert. Bei den Nachtkerzen wäre das zB der Mittlere Weinschwärmer, habe ich gefunden:
      https://de.wikipedia.org/wiki/Mittlerer_Weinschw%C3%A4rmer
      Bei Hollergarten gab es neulich schöne Fotos und einen Beitrag:
      https://hollergarten.wordpress.com/2019/06/04/mittlerer-weinschwaermer-als-hausgast/
      Vielleicht schauen ja welche bei euch vorbei. Die werden aber eher in der Nacht kommen, denke ich.
      Liebe Grüße, Richard

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  6. Trotz mannigfaltiger Begegnungen mit Faltern in den letzten Wochen und Monaten bin ich dem Kollegen Trauermantel definitiv noch nicht begegnet. Entweder habe ich bisher einfach nur an wenig geeigneten Orten geguckt oder er meidet das städtische Ruhrgebiet tief im Westen!? Wobei er Himbeeren auch bei uns im Garten haben könnte. Aber wenn ich eins hinsichtlich potentieller Schmetterlingsorte erfahren habe, dann dass sich die anzutreffenden Arten trotz lokaler Räumlichkeit der Habitate erheblich unterscheiden können.

    Die Schnelligkeit des Fotografen scheint bei den gelungenen Fotos doch mehr ausreichend gewesen zu sein. Aber dass die Lichtreflexion zu so drastischen Farbverschiedenheiten führt, habe ich bisher auch noch nicht wahrnehmen können. Erklärt mir aber im Nachhinein, das bei manchen Faltern zu beobachtende akkurate Ausrichten der eigenen Position zur Sonne?!

    Toller Falter, tolle Fotos – Danke, dass Du sie hergezeigt hast!!

    Viele Grüße Christian

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    1. Danke für dein Feedback. Welche Falter wo unterwegs sind und wann von welchen Veränderungen profitieren oder nicht, lässt sich, glaube ich,. kaum abschätzen. Ich lese gerade von Jan Haft „Die Wiese“,und da lese ich zum gefühlt hundertsten Mal die Theorie, dass Tagpfauenauge und Admiral mehr werden, weil sich überall die stickstoffhungrigen Brennnesseln vermehren, während andere Falter weniger werden. Bei uns waren vor ein paar Jahren auch wirklich hauptsächlich Admiral und Tagpfauenauge unterwegs. Ich habe im Herbst 15 Admiral gleichzeitig unter der Zwetschke gezählt. Mittlerweile sind sie im Sommer kaum noch unterwegs. Stattdessen sehe ich den Schwarzen Trauerfalter und vor allem das Große Ochsenauge, dass du auch schon gezeigt hast. Ich bilde mir ein, die gab es früher bei uns kaum. Die können aber in ein paar Jahren auch wieder weg sein. Raupen haben viele Parasiten, die Massenauftreten meist verhindern. Aber wenigstens wird uns beim Fotografieren nicht langweilig. Vielleicht findest du sogar noch einen Schwarzen Trauerfalter. Wir sind zwar deutlich südlicher, aber vielleicht bringt ihn der Klimawandel weiter in den Norden.
      Liebe Grüße, Richard

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