Zunehmend löchrig

Unsere Feldgrillen habe ich letztes Jahr Mitte April schon einmal in einem Beitrag gezeigt. Dieses Jahr sind sie früher dran und ihre Zahl hat sich deutlich erhöht. Die Löcher sind noch dichter beisammen. Wir haben einen Abschnitt im Garten, da ist die Wiese in Meterabstand perforiert ist. Mir kommt auch vor, die nächste Generation recyclet einfach die Gänge vom letzten Jahr. Anders kann ich mir auch nicht erklären, dass hier schon so viel Betrieb ist. Vor knapp drei Wochen war der Boden noch gefroren.

FeldgrilleMittlerweile genießen die Männchen das schöne Wetter. Sie sitzen vor der Höhle und wärmen ihre schwarzen Körper in der Sonne. Dafür müssen sie eigentlich relativ weit auf den kahlgefressenen Vorplatz hinaus, denn die Öffnung ihres Verstecks richtet sich fast immer nach Norden und der Eingang selbst liegt im Schatten.

Fortpflanzungsstress haben die Tiere noch keinen. Man sieht sie nämlich, aber man hört sie nicht. Mit zunehmenden Temperaturen wird sich das umkehren. Sobald das Gras nachwächst, sind die kahlen Stellen kaum noch zu erkennen. Dafür hört man die Tiere dann umso besser, wenn sie mit ihrem Zirpen die Weibchen anlocken. Die Nächte sind dann gleichermaßen lau und laut.

Feldgrille
Diese Aufnahme vom August letzten Jahres zeigt meiner Meinung nach ein Tier, das sich noch einmal Häuten wird. Das fertige Insekt hat dann Flügelansätze am Rücken. Fliegen kann es damit aber auch nicht.

20 Kommentare zu „Zunehmend löchrig

    1. Also, ich bin jetzt kein Entomologe, und meine Bestimmungen sind immer mit Vorsicht zu genießen, weil ich eine schlechte Formwahrnehmung habe, aber von Verhalten und Aussehen her, würde ich sagen, das ist eine Feldgrille:
      https://de.wikipedia.org/wiki/Feldgrille
      Das ist die Art (Gryllus campestris). Mehr habe ich dazu auch nicht gefunden.
      Bei uns sind die halt komplett schwarz, so richtig metallisch schimmernd. Aber es gibt auch braune Varianten.

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    1. Hallo Nati,
      also, von diesen Feldgrillen habe ich umgekehrt noch nie was anderes gesehen als diese tiefschwarzen. Man kann die kaum fotografieren und erkennt dann die Konturen nicht. Vielleicht ist das der Grund, warum man im Netz oft braune Exemplare abgebildet findet. Unsere sind jedenfalls alle richtig unwirklich metallisch schwarz. Sind nicht spektakulär, diese Tiere, aber ich mag die Kolonie, die sich da in unserem Garten breit macht.
      LG, Richard

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      1. Vielleicht sind sie mir deshalb noch nie aufgefallen. Sind bestimmt gute Verstecker. 😉
        Bei den Braunen muss man auch gut schauen, meist hört man sie und sucht dann vergeblich.

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      2. Sobald das Gras zu wachsen anfängt, sieht man sie tatsächlich nicht mehr. Und nach dem Gehör wollen sie wahrscheinlich nur von ihren Weibchen gefunden werden, nicht auch noch von Fressfeinden. Vielleicht kann man das Gezirpe deshalb so schwer orten. Die Weibchen laufen, habe ich gelesen, auch Zickzack auf die Männchen zu. Die kriegen auch keine gerade Ortung zusammen. Ist wahrscheinlich ein Trick dabei.

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  1. So eine Kolonie im Garten ist schon etwas Besonderes, hier im Norden kann ich es mir gar nicht vorstellen, mehr als mal höchstens eine zu Gesicht zu bekommen, von Garten-Konzerten ganz zu schweigen.

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      1. Die Sonne steht eben anders. Was habe ich das früher immer mit meinen deutschen Bekannten diskutieren müssen, als ich am Neusiedler See lebte, dass durch die südlichere Lage einfach „ein Turbo“ drin ist.

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  2. Seit zwei Jahren haben wir auch in unserem Garten eine kleine Kolonie Feldgrillen. Sie wohnen in einem sandigen/steinigen Stück Erde direkt unter unserem Schlafzimmerfenster – zum Glück hören wir sie wirklich gerne, denn sonst könnte einen ihre Lautstärke schon wahnsinnig machen. 😉 😀
    Aktiv sind die Grillen bei uns aber im Moment noch nicht, zumindest habe ich noch keine entdeckt.
    LG Steffy

    P.S.: Unsere Grillen sind übrigens auch allesamt komplett schwarz.

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    1. Unterm Schlafzimmerfenster ist genau der richtige Ort für eine Grillenkolonie. Das habt ihr gut erwischt. Was die Farbe betrifft, ist das vielleicht regional bedingt. Im Norden werden die vielleicht blasser, und so weit über der Grenze seid ihr ja nicht, wenn ich das richtig sehe.
      LG, Richard

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  3. Gute und detaillierte Aufnahme des Tiers vom August letzten Jahres!
    Ich hatte ähnliche kohlschwarze Tiere in Sardinien fotografiert, diese aber dicht am Boden mit all den Schatten natürlich und auch noch mit einer kleinen Kamera, die ich ersatzweise dabei hatte! Konnte sie so nicht zeigen, es war zu wenig Struktur zu sehen.

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