Einmal im Jahr werden die Nistkästen geleert und geputzt. Vögel leiden oft unter Milben, Zecken und anderen Parasiten, deshalb ist es wichtig, den Kasten immer sauber zu halten. Viele Arten brauchen auch einen leeren Brutplatz, weil der Nestbau zum Paarungsverhalten dazu gehört.
Normalerweise sieht das alte Nest so aus wie bei den Blaumeisen dieses Jahr. Moos und Flaumfedern sind zu einer weichen Mulde verarbeitet. Wir hatten aber bei den Blaumeisen zusätzlich zur gewohnten Unterlage schon einmal einen Kranz feinster rosa Polsterwolle. Man legt als Vogel ja auch Wert auf Dekoration.
Im Nistkasten der Kohlmeisen war einmal eine homogene, fünf Zentimeter hohe Moosschicht. Das Moos schien nach der Brutzeit nicht einmal vertrocknet und wirkte mehr wie lebendiger Waldboden. Nur ganz hinten war eine kleine Vertiefung, die an ein Vogelnest erinnerte.
Richtige Innenarchitekturfreaks sind aber die Hausspatzen. Keine Ahnung, in welchem Einrichtungshaus sie das aufgeschnappt haben, aber seit zwei Jahren besteht ihr Nest ausschließlich aus langen, trockenen Grashalmen und den durchsichtigen Plastikhüllen von Zigarettenpackungen.
Vor allem das Männchen fliegt immer wieder frisches Material herbei. Es ist schon praktisch, dass gegenüber ein Geschäft mit einem Zigarettenautomaten ist. Der Papierkorb davor birgt richtige Schätze. Auf den Kompost kann die Konstruktion jedenfalls nicht. Man muss sie im Restmüll entsorgen. Die Müllsammlung kann seltsame Wege gehen.
Was die sich bloss dabei denken?
Bei mir im Garten werden die Spatzenjungen übrigens in Nestern mit Hundehaaren grossgezogen. Wenn ich Bongo gebürstet habe. lasse ich die Bäusche liegen und bald hüpfen lauter Spatzen herum, die sich etwas davon herauszupfen und mit einem Bart davonfliegen.
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Man kann sich gut vorstellen, warum die immer so viel zwitschern. Die unterhalten sich mit den Nachbarn: Wir haben jetzt Hundehaar. Ganz weich, und der Geruch ist herrlich…
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Bongo ist sozusagen Patenonkel der Spatzenbande im Garten 🙂
Die haben vor ihm auch keine Angst – wen wundert’s, wenn sie „ihn“ schon im Nest kennengelernt haben? Aber er jagt oder verscheucht auch keine Vögel im Garten (ausser ab und zu mal die Ringeltauben).
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Es ist schon auffällig, wie gut Singvögel andere Tiere einschätzen können. Die wissen auch immer genau, wo rund um die Katze die gefährliche Zone beginnt. Ich hab immer das Gefühl, mit uns Menschen kennen sie sich am wenigsten aus. Im Volksgarten mitten in Wien hat mir mal ein Hausspatzenweibchen ein Stück von meinem Frühstück aus der Hand gefressen. Die wusste genau, dass ich gerade vom Rest der Bande abgelenkt bin. Aber das sind halt Stadtvögel.
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Grossstadtsperlinge sind ein Kapitel für sich, glaube ich. Ich sah sie auf schon auf Tischen herumspazieren und Pommes frites fressen – eigentlich eine bedauerliche Beobachtung, dass diese Tiere genauso fast food -affin sind wie Menschen.
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Bekommt ihnen auch nicht so gut, die Großstadtnahrung, aber witzig ist es, das stimmt.
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Dankeschön für den Einblick.
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Es war mir ein Vergnügen.
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Man bekommt ja nicht jeden Tag einen Einblick in ein Vogelnest.
Guten Morgen.☺
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Dass das Foto so gut gelungen ist, hat mich selber überrascht. Ich habe die Vögel natürlich nicht gestört dafür. Die beiden Eier sind übrig geblieben. Die waren meiner Meinung nach nicht befruchtet. Es könnte auch sein, dass die Blaumeisen mit einer zweiten Brut beginnen wollten und den Plan dann verworfen haben.
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Ist die Brutzeit nicht im Frühjahr?
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Eh. Die Blaumeisen sind bei uns unter den ersten. Ich räume dann immer Ende August, Anfang September den Kasten leer. Und das war das Bild, das ich vorgefunden habe.
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Schade um die Eier. Aber so ist die Natur.
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Bei meinen Kohlmeisen sind dieses Jahr auch Eier im Nest geblieben. Ich vermute, dass es wegen der Trockenheit aufgegeben wurde.
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So ein bis zwei Eier bleiben bei uns eigentlich immer. Es sieht so aus, als würden sie eine neue Brut anfangen und es sich dann wieder überlegen. Kann also schon sein, dass sie bei Trockenheit und Nahrungsmangel die Brut abbrechen.
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Toller Beitrag. Ich konnte in diesem Jahr Dohlen beobachten. Sie kammen in großen Gruppen, setzten sich auf die Hinterteile von Pferden und rissen diesen die Haare in Büscheln aus … zum Nestbau.
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Stimmt. Ich erinnere mich an die tollen Fotos. Es wird schon einen Grund für das Wort „Spaßvogel“ in unserem Wortschatz geben.
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Das denke ich auch.
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Hello matee nice blog
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Thank you
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